Der Römerweg zur Latschenalm
Römische Spurensuche auf der chinesischen Skipiste. Die Gaißau sorgt immer wieder für Überraschungen. Daten & Fakten Zur Latschenalm
Einige alte Almnamen, wie etwa die Gugelanalm im nahen Tauglgebiet, erinnern noch an die keltisch-römischen Vorfahren im Tennengau. Leicht möglich, dass die antiken Bergbauern in dieser klimatisch begünstigten Zeit auch auf der Latschenalm, im heutigen Skigebiet Gaißau, unterwegs waren.
Ein kurzer, vegetationsloser Wegabschnitt vor der Einmündung in den Kurvenlift erinnert jedenfalls tatsächlich an eine antike Römerstraße und wurde damit zum Namenspaten des dreistündigen Römerrundwanderwegs, auf den Schildern kurz als RRWW 80 bezeichnet. Der bestens markierte Weg beginnt beim schön gelegenen Hof Lasser und quert den freien Hang in östlicher Richtung. Im anschließenden Wald geht es noch kurz am Bachbett entlang, dann trifft der Steig auf einen sanft ansteigenden Forstweg und folgt diesem bis zu einer Gabelung. Die Richtung Ladenbergalm führt geradeaus weiter, der RRWW 80 zweigt nach links (N) ab. Nach eineinhalb Kilometern ist dann jener frei liegende „römische“Trassenabschnitt erreicht, der die Fantasie anregt, der aber vor allem zeigt, wie dünn in diesem Gebiet die Humusschicht ist.
Der Weg mündet in die breite Skiabfahrt ein und folgt dieser bis zur Bergstation des Kurvenlifts. Vor dem Lifthäuschen verläuft ein bald wieder leicht abwärts führender Verbindungsweg nach links zur bewirtschafteten Latschenalm (1380 m) hinüber. Der knapp halbstündige Abstecher auf das Wieserhörndl ist lohnend: Vom 1567 Meter hohen Gipfel erweitert sich der Horizont um einige SalzkammergutSeen, ein paar Gipfel und den malerischen Ort Faistenau. Wieder bei der Latschenalm (Mi. und Do. Ruhetage) angekommen folgt der Weg jener Skipiste, die in südlicher Richtung talwärts an der Latschenalm-Sessellift-Talstation vorbeiführt. Nach weiteren 800 Metern entlang der breiten Abfahrtsschneise zweigt der markierte Weg nach links ab, quert die Kurvenlifttrasse und verläuft durch den schönen Hochwald wieder hinaus auf die freien Wiesen. An zwei auffallenden steinernen Wegweisern vorbei klingt der letzte Abschnitt wieder flach aus und endet auf der Parkfläche beim Hof Lasser.
A10, Abfahrt Hallein. Auf der WiestalLandesstraße bis zur Abzweigung Gaißau und weiter zu den Bergbahnen. An diesen vorbei, zuerst Richtung Schmittenstüberl, dann der Beschilderung „Lasser“bis zum Straßenende folgen. Freiwillige Parkplatzspende. Gesamtdauer (ohne Gipfel): Drei Stunden, acht Kilometer und 400 Höhenmeter. Karte: f&b 392, ÖK 3210. Charakter: unkompliziertes Wandervergnügen, abwechselnd auf Forstwegen, Skipisten und Steigen. Literatur: Salzburg gehmütlich. Grenzenlos Wandern zwischen Rupertiwinkel und Salzkammergut. Verlag Pustet 2018 (224 Seiten, 22 Euro). Tipp: Gaißauer Dorffestl, 2. und 3. Juni