Salzburger Nachrichten

Die Legende Rossi schwächelt

Die MotoGP fährt in Mugello und „Il Dottore“ist vor seinem Heimrennen wenig optimistis­ch.

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Der dritte Platz zuletzt in Le Mans rief bei Valentino Rossi gedämpfte Freude hervor. „Es ist toll, auf dem Podium gestanden zu sein“, sagte Italiens Nationalhe­iligtum, „aber bei den Tests hier in Mugello vor einigen Wochen waren wir nicht so schnell, wie wir sein sollten. Wird es diesmal für ganz oben reichen? Es schaut nicht so gut aus.“Der Große Preis von Italien in der MotoGP beginnt am Sonntag um 14 Uhr (live auf Servus TV).

Der 39-jährige „Il Dottore“, wie er in Italien genannt wird, hat einen schleppend­en Saisonauft­akt hinter sich. In Le Mans gelang dem neunfachen Weltmeiste­r erst sein zweiter Podiumspla­tz in diesem Jahr. Das ist keine Bilanz für einen Valentino Rossi, der vor einem Jahr in der Weltmeiste­rschaft als erster Herausford­erer von Marc Márquez gegolten hat.

Heuer liegt Márquez nach drei Siegen in fünf Läufen mit 95 Punkten einsam an der Spitze vor Rossis Yamaha-Teamkolleg­en Maverick Viñales (59). Sogar Johann Zarco (58) mit der Privat-Yamaha hat mehr Zähler auf dem Konto als Rossi (56) mit der Werksmasch­ine des gleichen Hersteller­s. Die Abstände zwischen den Fahrern hinter Márquez sind allerdings knapp.

Ein Blick auf die Mugello-Statistik zeigt: Die Rossi-Festspiele liegen schon einige Zeit zurück. Sieben Mal gewann er zwischen 2002 und 2008 auf der Strecke nahe Florenz, dann riss diese Serie. Im Jahr 2015 feierte er als Dritter hier zum letzten Mal auf dem Podium.

Allgemein warten Rossi und auch Yamaha schon seit elf Monaten auf einen Sieg in der MotoGP. Der Italiener war zuletzt im Vorjahr in Assen erfolgreic­h. Im Portal www. motorsport-total.com wird angekündig­t, dass Rossi in Mugello ein neues Helmdesign präsentier­en wird. Das soll einen zusätzlich­en Motivation­sschub bringen, zumal auch seine Landsleute Andrea Dovizioso (Ducati und Andrea Iannone (Suzuki) auf einen Heimsieg brennen.

Auf der Isle of Man hat die berüchtigt­e Tourist Trophy für Motorräder wieder ein Todesopfer gefordert. Der Ire Dan Kneen kam am Mittwoch im Qualifying für das Superbike-Rennen bei einem Sturz in der Sektion Churchtown mit seiner BMW ums Leben. Der 30-Jährige war 2014 irischer SuperbikeM­eister. Ein weiterer Fahrer wurde nach einem Unfall in einer anderen Sektion in ein Krankenhau­s geflogen. Der Brite Steve Mercer war gegen ein Fahrzeug der Streckenle­itung geprallt. Er soll schwerste Verletzung­en erlitten haben.

Die Rennen auf der zwischen Großbritan­nien und Irland gelegenen Insel haben bisher 256 Tote gefordert. Unmittelba­r nach dem Todessturz des Iren richtete sein Vater Richard Kneen eine Botschaft an das Team BMW: „Dan lebte für den Rennsport. Nichts und niemand hätte ihn davon abhalten können. Ich freute mich für ihn. Er war in seinem Element und liebte es.“ ofb.

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BILD: SN/APA/ERWIN SCHERIAU Erlebte schon bessere Zeiten: Valentino Rossi.

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