Sieben Todsünden für Quereinsteiger
Es ist nicht einfach, von heute auf morgen im Rampenlicht und in Verantwortung zu stehen. Auf Neulinge in der Regierung warten jede Menge Fallen.
Zwei Quereinsteigerinnen werden der neuen Landesregierung angehören. Andrea Klambauer (Neos) soll als Landesrätin die Wohnbauförderung reformieren, Maria Hutter (ÖVP) mit dem Landesumweltanwalt um den Naturschutz ringen. Die Personalmanagerin Klambauer ist ganz neu in der Politik. Hutter – sie ist Lehrerin und Bäuerin – hat bereits Erfahrung in der Gemeindevertretung in Bruck an der Glocknerstraße gesammelt.
In eine Regierung einzutreten ist eine große Herausforderung. Von einem Tag auf den anderen steht man im Scheinwerferlicht, muss sich für jeden Schritt verantworten, gegen Begehrlichkeiten aller Art wehren und soll dabei auch noch möglichst rasch Erfolge vorweisen. Gelingt Letztgenanntes nicht, kann es schnell wieder vorbei sein mit Macht und Möglichkeiten. Um nicht das Schicksal vieler Quereinsteiger zu teilen, sollte man einige Todsünden kennen – und meiden. 1. Zu viel versprechen:. Neue Regierungsmitglieder werden umworben und umschmeichelt. Vielleicht geht ja bei dem Neuen oder der Neuen endlich das, was Initiativen aller Art, Kammern, Verbände, Kommunen etc. immer schon wollten und nie bekamen. Man hüte sich daher, im ersten Überschwang Zusagen zu machen. Man wird die meisten nicht halten können, weil der Koalitionspartner und vor allem der Finanzreferent auch noch mitzureden haben. Und schon hat man ohne Not die erste Niederlage kassiert. 2. Die Beamtenschaft vergrätzen. Es heißt nicht umsonst: „Minister kommen, Minister gehen, Beamte bleiben.“Die Fachbeamten kennen nicht nur die Probleme im Detail, sondern auch deren Geschichte. Man begegne ihnen mit Respekt, auf Augenhöhe und mit der Bereitschaft zuzuhören. Wer Beamte vergrätzen will, lasse sie von Kabinettsmitarbeitern gängeln. Politiker, die das taten, erlebten, was es heißt „auszurutschen“. 3. Sich ausschließlich auf die Beamten verlassen. Diese Todsünde steht nur scheinbar im Widerspruch zur vorhergehenden. Die Beamten können immer nur Optionen unterbreiten, entscheiden muss die Politik. Sie gibt die Richtlinien vor. Sonst könnten wir uns Wahlen