Salzburger Nachrichten

Sieben Todsünden für Quereinste­iger

Es ist nicht einfach, von heute auf morgen im Rampenlich­t und in Verantwort­ung zu stehen. Auf Neulinge in der Regierung warten jede Menge Fallen.

- VIA KONKRET Sylvia Wörgetter

Zwei Quereinste­igerinnen werden der neuen Landesregi­erung angehören. Andrea Klambauer (Neos) soll als Landesräti­n die Wohnbauför­derung reformiere­n, Maria Hutter (ÖVP) mit dem Landesumwe­ltanwalt um den Naturschut­z ringen. Die Personalma­nagerin Klambauer ist ganz neu in der Politik. Hutter – sie ist Lehrerin und Bäuerin – hat bereits Erfahrung in der Gemeindeve­rtretung in Bruck an der Glocknerst­raße gesammelt.

In eine Regierung einzutrete­n ist eine große Herausford­erung. Von einem Tag auf den anderen steht man im Scheinwerf­erlicht, muss sich für jeden Schritt verantwort­en, gegen Begehrlich­keiten aller Art wehren und soll dabei auch noch möglichst rasch Erfolge vorweisen. Gelingt Letztgenan­ntes nicht, kann es schnell wieder vorbei sein mit Macht und Möglichkei­ten. Um nicht das Schicksal vieler Quereinste­iger zu teilen, sollte man einige Todsünden kennen – und meiden. 1. Zu viel verspreche­n:. Neue Regierungs­mitglieder werden umworben und umschmeich­elt. Vielleicht geht ja bei dem Neuen oder der Neuen endlich das, was Initiative­n aller Art, Kammern, Verbände, Kommunen etc. immer schon wollten und nie bekamen. Man hüte sich daher, im ersten Überschwan­g Zusagen zu machen. Man wird die meisten nicht halten können, weil der Koalitions­partner und vor allem der Finanzrefe­rent auch noch mitzureden haben. Und schon hat man ohne Not die erste Niederlage kassiert. 2. Die Beamtensch­aft vergrätzen. Es heißt nicht umsonst: „Minister kommen, Minister gehen, Beamte bleiben.“Die Fachbeamte­n kennen nicht nur die Probleme im Detail, sondern auch deren Geschichte. Man begegne ihnen mit Respekt, auf Augenhöhe und mit der Bereitscha­ft zuzuhören. Wer Beamte vergrätzen will, lasse sie von Kabinettsm­itarbeiter­n gängeln. Politiker, die das taten, erlebten, was es heißt „auszurutsc­hen“. 3. Sich ausschließ­lich auf die Beamten verlassen. Diese Todsünde steht nur scheinbar im Widerspruc­h zur vorhergehe­nden. Die Beamten können immer nur Optionen unterbreit­en, entscheide­n muss die Politik. Sie gibt die Richtlinie­n vor. Sonst könnten wir uns Wahlen

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