Salzburger Nachrichten

Ein Kräftemess­en von Apple gegen Facebook

- SN, dpa

SAN JOSE. Apple legt sich mit Facebook an: Der iPhone-Konzern erschwert dem weltgrößte­n Online-Netzwerk den Zugriff auf Nutzerdate­n in seinem Webbrowser Safari. „Wir haben alle schon mal diese Like- und Teilen-Buttons sowie KommentarF­elder gesehen“, begann Apples Software-Chef Craig Federighi seine Erläuterun­gen. Und stach dann schnell zu: „Nun, es stellt sich heraus, dass diese auch dazu verwendet werden können, Ihnen nachzuspäh­en. Heute machen wir das dicht.“

Der Vorstoß kann für Facebook mehr als nur ein Nadelstich sein, denn Safari läuft nicht nur auf Apples Mac-Computern, sondern ist auch meistgenut­zter Webbrowser auf dem iPhone.

Konkret werden ab Herbst SafariNutz­er eine Warnmeldun­g bekommen, wenn sie Websites besuchen, die Like-Buttons haben oder auch ihre Kommentar-Funktion mit dem Facebook-Login betreiben. Dann können sie entscheide­n, ob sie eine Datenfreig­abe gewähren wollen. Bisher passiert der Datenausta­usch einfach unbemerkt im Hintergrun­d. Die Wahrschein­lichkeit, dass viele bei einer direkten Frage auf „Nein“klicken, ist groß.

Websites bauen Like-Buttons ein, weil sie auf einen Nutzerzust­rom aus dem Onlinenetz­werk hoffen. Vielen Datenschüt­zern sind die Knöpfe mit hochgestre­cktem Daumen schon lange ein Dorn im Auge, weil sie Facebook letztlich eine Liste aller Seiten, die man besucht hat, liefern können.

Newspapers in German

Newspapers from Austria