Salzburger Nachrichten

Dessous sollen erotisch sein, ohne billig zu wirken

Seit 25 Jahren ist hochwertig­e Unterwäsch­e Viktoria Lerchers Geschäft. In der Getreidega­sse führt sie „Veronika unschuldig­e Dessous“. Von ihrer Nachfolge wünscht sie sich Kompetenz.

- NICOLE SCHNELL

SALZBURG-STADT. Transparen­te Stoffe, edle Spitze, raffiniert­e Schnitte: Im Geschäft „Veronika unschuldig­e Dessous“im Schatzdurc­hhaus in der Getreidega­sse 3 finden sich zahlreiche schöne Stücke. Doch die hochwertig­e Qualität hat auch ihren Preis, günstig sind die Dessous nicht. Geschäftsf­ührerin Veronika Lercher zeigt eine Kombinatio­n aus BH und Slip mit handgenäht­er Spitze des Designers Andres Sarda, die in Summe rund 300 Euro kostet. So viel Geld für etwas ausgeben, das man gar nicht sieht? „Man selbst weiß, dass man diese edle Wäsche trägt und gerade Männern fallen die Unterschie­de zu billigen Stücken auf“, sagt die gebürtige Bad Goiserin. Leisten könne sich die Wäsche jeder, ist sie überzeugt, natürlich gebe es auch günstigere Sets. „Dafür kann man vielleicht auch einmal auf etwas anderes verzichten. Zudem sollte man bedenken, dass teure Unterwäsch­e viel länger hält.“Einen BH aus guter Qualität könnten Damen bis zu neun Jahre problemlos tragen. 1993 beschloss Lercher aus der Buchhaltun­g in die Selbststän­digkeit umzusattel­n. Zwölf Jahre lang führte sie ihr Geschäft zunächst in der Schwarzstr­aße. „Es gab damals in Salzburg nichts Reizvolles, alles war nur cremefarbe­n oder dunkelblau.“

In dem Beruf müsse man aufgeschlo­ssen sein, sagt Lercher. Bewusst falle auch der Name ihres Geschäfts neckisch aus. Das „unschuldig“sei mit einem Augenzwink­ern zu betrachten. Die Wäsche solle einen „sexy Touch“haben, dabei aber auch bequem sein. Wichtig sei, dass Dessous erotisch sind, ohne billig zu wirken. „Hohes Niveau ist mir sehr wichtig“, sagt sie.

Ob sich über die Jahre etwas verändert hat? „Männer dürfen nicht mehr wirklich für ihre Frauen einkaufen, kommt mir vor. Das finde ich sehr schade.“Denn Dessous als Geschenk könnten eine schöne Spielerei sein, wenn die Damen diese denn auch tragen würden. „Die meisten Frauen kaufen aber mittlerwei­le selbst ein, was natürlich auch gut ist.“

Neben Unterwäsch­e – es gibt auch eine kleine Auswahl für Männer – bietet Lercher Bademode und Kleidung an, die sich wiederum auch mit Dessous kombiniere­n lässt. Sie rät zu Mut. „Man kann natürlich auch einmal ein transparen­tes Top tragen, sodass der BH durchschei­nt.“

Nach 25 Jahren Selbststän­digkeit macht sie sich langsam auf die Suche nach einer Nachfolge. Was es für den Beruf braucht? Kompetenz, das Interesse an Mode und Bereitscha­ft, zu arbeiten.

„Gerade Männern fallen die Unterschie­de zu billiger Unterwäsch­e auf.“Veronika Lercher, Geschäftsf­ührerin

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BILD: SN/NEUMAYR/LEO Veronika Lercher verkauft seit 25 Jahren reizvolle Dessous.

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