Dessous sollen erotisch sein, ohne billig zu wirken
Seit 25 Jahren ist hochwertige Unterwäsche Viktoria Lerchers Geschäft. In der Getreidegasse führt sie „Veronika unschuldige Dessous“. Von ihrer Nachfolge wünscht sie sich Kompetenz.
SALZBURG-STADT. Transparente Stoffe, edle Spitze, raffinierte Schnitte: Im Geschäft „Veronika unschuldige Dessous“im Schatzdurchhaus in der Getreidegasse 3 finden sich zahlreiche schöne Stücke. Doch die hochwertige Qualität hat auch ihren Preis, günstig sind die Dessous nicht. Geschäftsführerin Veronika Lercher zeigt eine Kombination aus BH und Slip mit handgenähter Spitze des Designers Andres Sarda, die in Summe rund 300 Euro kostet. So viel Geld für etwas ausgeben, das man gar nicht sieht? „Man selbst weiß, dass man diese edle Wäsche trägt und gerade Männern fallen die Unterschiede zu billigen Stücken auf“, sagt die gebürtige Bad Goiserin. Leisten könne sich die Wäsche jeder, ist sie überzeugt, natürlich gebe es auch günstigere Sets. „Dafür kann man vielleicht auch einmal auf etwas anderes verzichten. Zudem sollte man bedenken, dass teure Unterwäsche viel länger hält.“Einen BH aus guter Qualität könnten Damen bis zu neun Jahre problemlos tragen. 1993 beschloss Lercher aus der Buchhaltung in die Selbstständigkeit umzusatteln. Zwölf Jahre lang führte sie ihr Geschäft zunächst in der Schwarzstraße. „Es gab damals in Salzburg nichts Reizvolles, alles war nur cremefarben oder dunkelblau.“
In dem Beruf müsse man aufgeschlossen sein, sagt Lercher. Bewusst falle auch der Name ihres Geschäfts neckisch aus. Das „unschuldig“sei mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Die Wäsche solle einen „sexy Touch“haben, dabei aber auch bequem sein. Wichtig sei, dass Dessous erotisch sind, ohne billig zu wirken. „Hohes Niveau ist mir sehr wichtig“, sagt sie.
Ob sich über die Jahre etwas verändert hat? „Männer dürfen nicht mehr wirklich für ihre Frauen einkaufen, kommt mir vor. Das finde ich sehr schade.“Denn Dessous als Geschenk könnten eine schöne Spielerei sein, wenn die Damen diese denn auch tragen würden. „Die meisten Frauen kaufen aber mittlerweile selbst ein, was natürlich auch gut ist.“
Neben Unterwäsche – es gibt auch eine kleine Auswahl für Männer – bietet Lercher Bademode und Kleidung an, die sich wiederum auch mit Dessous kombinieren lässt. Sie rät zu Mut. „Man kann natürlich auch einmal ein transparentes Top tragen, sodass der BH durchscheint.“
Nach 25 Jahren Selbstständigkeit macht sie sich langsam auf die Suche nach einer Nachfolge. Was es für den Beruf braucht? Kompetenz, das Interesse an Mode und Bereitschaft, zu arbeiten.
„Gerade Männern fallen die Unterschiede zu billiger Unterwäsche auf.“Veronika Lercher, Geschäftsführerin