Geschworene wiesen Lenker in Anstalt ein
Der 39-Jährige hatte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Prozess endete früher.
Ein Mordprozess in Leoben gegen einen 39-jährigen Autolenker, der einen tödlichen Unfall verursacht hatte, endete am Mittwoch einen Tag früher als geplant mit der Entscheidung der Geschworenen. Die Laienrichter ließen den Slowenen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einweisen. Die Entscheidung ist rechtskräftig. Der Mann hatte im Oktober des Vorjahres in der Obersteiermark absichtlich seinen Wagen auf die Gegenfahrbahn gelenkt. Er überlebte, die 59-jährige Lenkerin des anderen Fahrzeugs starb. Der Slowene war vor Gericht reumütig, konnte sich aber an den genauen Hergang nicht erinnern. Er litt seit Monaten an Wahnvorstellungen, hörte Stimmen und sah Dinge, die es nicht gab. Am Tag des Unfalls habe er ein seinem Geist entsprungenes Spiel beenden wollen. Der Gutachter stellte bei ihm eine manische schizoaffektive Störung fest. Aufgrund der geschilderten Halluzinationen kamen die Geschworenen einstimmig zu der Ansicht, dass der Mann in eine Anstalt eingewiesen werden sollte.
In Klagenfurt stand am Mittwoch zudem ein 35-jähriger Mann aus dem Bezirk Spittal/Drau vor Gericht. Er hatte betrunken einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Freund starb. Richter Matthias Polak verurteilte den Mann zu acht Monaten Haft. Das Urteil ist rechtskräftig. Der Arbeiter und zwei Freunde waren Ende Dezember 2017 nach einem Skitag in eine Bar gegangen. Die Alkoholisierung des Lenkers wurde später mit 1,55 Promille berechnet. Danach wollten sie zu einem Fest fahren. In Innerkrems geschah das Unglück. Der Lenker raste mit 100 km/h durch das Ortsgebiet, das Auto kam von der Straße ab und prallte gegen eine Trafostation. Der 28-jährige Freund des Lenkers starb noch an der Unfallstelle. Lenker und Beifahrer wurden schwer verletzt. Vor Gericht war der 35-Jährige geständig, es tue ihm furchtbar leid, was passiert sei, er habe einen „fürchterlichen Fehler“gemacht.