Bande spezialisierte sich auf Baumaschinen
Die Verdächtigen sollen in drei Bundesländern aktiv gewesen sein. Sie richteten einen Schaden von fast 270.000 Euro an.
Die Polizei im Burgenland überführte eine sechsköpfige Einbrecherbande, die in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark aktiv war. Die ungarischen Verdächtigen hätten es vor allem auf teure Baugeräte und Spezialwerkzeuge abgesehen gehabt, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor, Christian Stella, am Mittwoch. Der Schaden betrug fast 270.000 Euro.
Ermittler des Landeskriminalamts konnten den Verdächtigen bisher sechs Einbruchdiebstähle nachweisen. Bei den betroffenen Firmen und Baustellen wurden unter anderem Hydraulikhämmer, Rüttelstampfer, Baggerlöffel, Benzinfugenschneider und hydraulische Schienenschneider sowie 26 neue Lkw-Reifen samt Felgen, 200 Pkw-Winterreifen samt Alufelgen sowie 20 Stück Sommerreifen gestohlen. „Das sind keine Geräte, die man ohne Weiteres irgendwo auf dem Markt verkaufen kann“, erklärte Stella. Es sei daher mit hoher Wahrscheinlichkeit von Auftragskriminalität auszugehen.
Die Bande sei hoch professionell vorgegangen und hätte beinahe keine Spuren hinterlassen. „Sie waren ein eingespieltes Team“, sagte Stella. Die Tatorte dürften im Vorfeld ausspioniert worden sein.
Laut Franz Schütz, Ermittlungsleiter im Landeskriminalamt, fanden die ersten Straftaten im August des Vorjahres statt. Die Täter dürften aber auch für weitere Taten verantwortlich sein, wovon drei das Burgenland betreffen. Zu weiteren Einbrüchen kam es in St. Paul im Lavanttal (Kärnten), Ennsdorf (Niederösterreich) und Frohnleiten (Steiermark).
Die Ermittler schlugen im Dezember des Vorjahrs nach einem Einbruchsdiebstahl beim Bahnhof in Gloggnitz (Niederösterreich) zu und nahmen die Verdächtigen bei Siegendorf im Burgenland fest. Sie sollen zuvor zwei Eindrehmaschinen für den Gleisbau sowie eine Schneefräse entwendet haben. Die Bande fuhr mit zwei Fahrzeugen Richtung Grenze. Fünf Verdächtige saßen in einem Fahrzeug, ein weiterer transportierte die Beute in einem zweiten Fahrzeug. Der Grund: Im Fall einer Polizeikontrolle könnten die übrigen Verdächtigen nicht mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht werden.
Alle Täter seien in Ungarn einschlägig vorbestraft. Außerdem gebe es Vorstrafen etwa wegen schweren Raubs, Suchtgiftmissbrauchs, schwerer Körperverletzung oder gewerbsmäßiger Zuhälterei. Die Verdächtigen (26 bis 54 Jahre) sitzen in der Justizanstalt Klagenfurt in UHaft. Sie seien nicht geständig, erklärte Ermittler Schütz. Als Haupttäter gelte ein 53-jähriger Mann mit dem Spitznamen „Gyilkos“, was Ungarisch für „Killer“sei. Die Ermittlungen zu weiteren Mittätern und Abnehmern sind laut Polizei aber noch im Gange.