Gasteinertal will junge Hausärzte anlocken
GASTEIN. Gemeinden auf dem Land bemühen sich intensiv um jeden einzelnen Interessenten für eine Kassenarztstelle. Hausärzte sind rar. Und eine Pensionierungswelle in den nächsten Jahren wird die Situation noch einmal verschärfen. Die drei Gasteiner Gemeinden haben derzeit sechs praktische Kassenärzte. Sie wollen rechtzeitig vorbauen.
Primärversorgungsnetzwerk Gasteinertal heißt das Projekt. Dass Gemeinden Ordinationsräume zur Verfügung stellen müssen, damit sie Allgemeinmediziner bekommen, „ist offenbar schon zu wenig, hören wir von Experten“, sagt Bad Gasteins Bgm. Gerhard Steinbauer (ÖVP). Das größte Problem sei die sehr hohe Arbeitsbelastung. „Ärzte wollen nicht mehr 60, 70 und mehr Stunden pro Woche arbeiten.“Der Denkansatz ist, dass sich Ärzte – besonders Ärztinnen mit Familie – Kassenstellen teilen. „Wenn man junge Ärzte kriegen will, muss man so was bieten“, meint der Ortschef.
Gesundheitsexperte Franz Piribauer aus Wien soll ein detailliertes Konzept erstellen, das dem Land und der Gebietskrankenkasse vorgelegt wird. Die Beschlüsse in den Gemeinden sind noch vor der Sommerpause geplant. Ein Vorkonzept wurde vor Kurzem vorgelegt. Das Ziel ist, eines von fünf Pilotprojekten im Regionalen Strukturplan Salzburg zu werden.
Zu große Erwartungen will Steinbauer aber nicht wecken. „Ob es gelingt, neue Ärzte zu gewinnen, wissen wir noch nicht. Aber das ist die einzige Chance.“