Höchste Zeit für den Insektenschutz
Zu „Landwirte wollen Geld für den Insektenschutz“in den SN vom 1. Juni 2018:
Wer sich noch an bunte Blumenwiesen rundherum erinnern kann, muss etwa um die sechzig sein. Kinder von heute kennen nur mehr das sterile Grün und Gelb zu Tode bewirtschafteter Land(wirt)schaftsÖdnis. Das Elend von auf „immer billiger“getrimmten Konsumenten und auf „immer mehr“getrimmten heimischen Landwirten hat zum erschütternden Raubbau an ökologischer Substanz direkt vor unserer Haustür geführt. Bevor die letzte Glockenblume und das letzte Tagpfauenauge von unseren Wiesen verschwunden sind – also jetzt! –, muss daher eine rettende Allianz aus mündigen Konsumenten und Landwirten geschmiedet werden: in Form von regionalen Erzeuger-Verbraucher-Initiativen (unsere Bauern können mehr als nur Gras!), durch eine Abkehr von der Intensivlandwirtschaft und durch einen konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ausgleich – auch über einen fairen Preis! Die platte Forderung des obersten Bauernvertreters, „dass der Bauer keinen Verlust hat“, lässt erahnen, dass es „ganz oben“um das ökologische Bewusstsein steht wie um die bunten Wiesenblumen, Bienen, Käfer und Schmetterlinge unserer Heimat: Reif fürs Heimatmuseum! Es geht hier nicht um Agrarromantik, es geht ums gemeinsame, gute (Über-)Leben. Dr. Friedrich Michael Steger 5161 Elixhausen