Verbund ordnet den Vorstand neu
Anzengruber und Kollmann bleiben, Strugl und Kaspar stoßen hinzu.
Lang kochten die Gerüchte, nun ist das Rätselraten vorbei, wer Österreichs größten Stromkonzern in den nächsten Jahren leiten wird. Der Aufsichtsrat des Verbund unter Leitung des früheren OMV-Chefs Gerhard Roiss hat am Mittwoch das Mandat von Vorstandschef Wolfgang Anzengruber (62) um zwei Jahre bis Dezember 2020 verlängert. Anzengruber steht seit Jänner 2009 an der Spitze des Verbund. Auch Finanzchef Peter Kollmann (56) bleibt an Bord, er wurde für weitere drei Jahre bestellt, mit der Option der Verlängerung bis Ende 2023.
Bei der Besetzung der zwei Mandate, die frei wurden, weil Johann Sereinig (66) und Günther Rabensteiner (65) aus Altersgründen zum Jahresende ausscheiden, lief alles nach der Logik der neuen Regierungskonstellation. Ein Mandat wurde mit dem ÖVP-Politiker Michael Strugl besetzt. Der stellvertretende Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Oberösterreichs erhielt ebenfalls einen Drei-JahresVertrag mit Option auf weitere zwei Jahre. Er gilt intern als designierter Nachfolger für Anzengruber, wenn dieser Ende 2020 in Pension geht. Als Vierter zieht Achim Kaspar auf einem FPÖ-Ticket in den Vorstand ein. Er war 1995 bis 1999 im Verbund für die Telekom-Aktivitäten zuständig und seit 2008 Geschäftsführer von Cisco Austria.
Die Entscheidung im 15-köpfigen Kontrollgremium fiel dem Vernehmen nach gegen die Stimmen der fünf Arbeitnehmervertreter sowie die von Werner Muhm und Stadtwerke-Chef Peter Weinelt.