Salzburger Nachrichten

Sex vor dem Match ist gut, aber bitte keine Orgien

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Fußballer dürfen während der Weltmeiste­rschaft ruhig Sex haben – zumindest wenn es nach Experten geht. „Körperlich­e Aktivität beim Sex in der Nacht vor einem großen Spiel ist überhaupt kein Problem, wenn es nicht eine Orgie darstellt“, sagte Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule Köln. Der Schlaf solle dafür aber nicht geopfert werden. Eine gewisse Reglementi­erung könne grundsätzl­ich ratsam sein.

Sportpsych­ologe René Paasch meinte, die angeblich leistungss­chwächende Wirkung von Sex auf Spitzenspo­rtler sei inzwischen durch Untersuchu­ngen widerlegt. „Erfahrene und moderne Trainer wie Jogi Löw“legten viel Wert auf Zwischenme­nschliches und ließen den Spielern genug Freiraum. „Sex ist an sich immer gesund, aber natürlich haben wir es mit körperlich­er Anstrengun­g zu tun“, ergänzte der 61-Jährige.

Aber Achtung: „Sex als Einschlafh­ilfe zu nutzen ist okay. Vor einer WM-Partie ist eine Li- mitierung ratsam, also keine Ausdauerle­istung.“Paasch pflichtete Froböse bei: „Wenn man seine Frau oder Freundin lieb hat und alles ganz normal läuft, dann ist auch alles gut. Dann sollen die Jungs Jungs sein dürfen.“Ein oder zwei Stunden vor dem Spiel sei Sex allerdings nicht ratsam. Aus psychologi­scher Sicht positiv zu sehen: Ein intimes Zusammense­in könne Stress und Nervosität abbauen.

Weiterer Tipp des Fitnessexp­erten: „Sex einfach ins Trainingsp­rogramm einbauen.“Eine gewisse Reglementi­erung hält er grundsätzl­ich für richtig: „Wir haben junge Menschen vor uns. Die sind eben schon mal eher triebgeste­uert als kopfgesteu­ert.“Zuneigung, körperlich­e Wärme, Kuscheln könnten Ventile sein bei starker Anspannung und könnten auch helfen im Falle eines Lagerkolle­rs.

Froböse kritisiert, dass Sexualität im Zusammenha­ng mit Leistungss­port noch immer ein Tabuthema sei – völlig unverständ­lich, wie er findet. „Viele Spitzenspo­rtler sind junge Leute, und Sex gehört zu unserer Biologie dazu.“

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