Salzburger Nachrichten

Gott „So wahr mir helfe“: Die

Schwarz-Grün-Pink ist feierlich angelobt. Die Opposition hat sich in Stellung gebracht. Sieben Wochen nach der Landtagswa­hl geht die Arbeit richtig los.

- Angelobung des Landtages

SALZBURG. Strömender Regen und Stau auf der Autobahn – so hat der Tag der Angelobung für die neue Landesregi­erung und den neuen Landtag ausgesehen.

Der Start der neuen Legislatur­periode musste um 15 Minuten verzögert werden, weil es nicht alle Abgeordnet­en pünktlich in die Residenz zum Festakt schafften. Den neuen, jungen Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll stimmte das nachdenkli­ch. Montag beim Hearing war bereits Megastau, nun wieder. „Hoffentlic­h geht’s nicht so weiter.“Aber vielleicht half da ja beten. Der Großteil der Abgeordnet­en nahm zuvor noch am ökumenisch­en Gottesdien­st teil. Die Geistliche­n versuchten den Politikern durchaus ins Gewissen zu reden. Mit drohenden apokalypti­schen Szenarien zu argumentie­ren sei keine Politik. Und weiter war zu hören: „In einem säkularen Staat hat Politik die Aufgabe, einen verantwort­lichen Ausgleich zu schaffen. Man erkennt einen Wert der Gesellscha­ft daran, wie sie mit den Schwächste­n umgeht.“

Mit dem Segen ausgestatt­et ging es schließlic­h gut beschirmt zur Angelobung. Als ältester Abgeordnet­er durfte SPÖ-Chef Walter Steidl (60) die Sitzung leiten, zumindest bis Brigitta Pallauf einstimmig zur Landtagspr­äsidentin gewählt wurde. Die Angelobung aller 36 Abgeordnet­en verlief unspektaku­lär. Lediglich die ÖVP-Politiker erweiterte­n die Gelöbnisfo­rmel mit dem Zusatz „So wahr mir Gott helfe“.

Was dann folgte, war die erste Bewährungs­probe für die neue Dreierkoal­ition. Bei der geheimen Wahl des Zweiten Landtagspr­äsidenten gab es mit Neos-Abg. Sebastian Huber und SPÖ-Abg. Roland Meisl zwei Kandidaten. Die Regierung stimmte mit ihren 21 Mandaten aber nicht geschlosse­n für Huber. Zumindest ein „Abtrünnige­r“von ÖVP, Grünen oder Neos wählte Meisl – Huber wurde mit 20 zu 16 Stimmen ins Amt gewählt.

Bei der Abstimmung über die sieben Regierungs­mitglieder zeigte sich kein einheitlic­hes Bild. Während die SPÖ allen Landesräte­n ihre Zustimmung gab, verweigert­e die FPÖ vier Regierungs­mitglieder­n ihre Stimmen. Einstimmig gewählt wurden Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer und die Landesräte Sepp Schwaiger und Stefan Schnöll. Begründet hat das FPÖ-Chefin Marlene Svazek in ihrer angriffige­n Rede damit, dass sie manche Kandidaten beim Hearing überzeugt hätte, andere aber nicht. Haslauer gebe man als Landeshaup­tmann die Stimmen, weil man dem Wahlergebn­is entspreche – und Haslauer mit Respektabs­tand über die Ziellinie gegangen sei. Die FPÖ versprach, dass sie es sich zur Aufgabe mache, die neue Regierung zu kontrollie­ren.

Das will auch die SPÖ mit Walter Steidl. „Wir werden sie sehr schnell von Wolke sieben holen“, sagte der Sozialdemo­krat Richtung Regierung. Einen Vertrauens­vorschuss gönne man der Regierung aber. „Wir unterstütz­en sie, weil wir in einer Zeit des Umbruchs leben. Und die Salzburger haben ein Recht auf verbindlic­he Politik.“Kritik brachte Steidl aber genug an. Das Arbeitspro­gramm sei eine bunte Mischung aus bloßen Postulaten und zarten Absichtser­klärungen. „Die Regie-

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BILDER: SN/STEFANIE SCHENKER Roland Meisl (SPÖ) oder Sebastian Huber (Neos)? Wem Walter Steidl (SPÖ) seine Stimme gab, war kein Geheimnis (1). Hermann Stöllner (FPÖ) brachte Partnerin Michaela und Söhnchen Gabriel mit (2). Josef Schwaiger (ÖVP) mit Tochter Lea und Ehefrau...
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