Salzburger Nachrichten

Lengauer wollen auf die Straße gehen

Es geht um Feuchtwies­en, Schmetterl­inge und eine Verkehrsla­wine. Die neue Trasse für die B147 in Lengau erhitzt wieder die Gemüter.

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„Wir haben Gutachten, die klar sagen, dass die vom Land favorisier­te Variante nicht die beste Wahl ist, aber das wird die Experten beim Land wohl nicht interessie­ren.“Elisabeth Kerbl, stellvertr­etende Obfrau des Vereins „Schutzgeme­inschaft Lengau“gibt sich am Mittwoch kämpferisc­h, aber auch ernüchtert, was die Korridorve­rordnung der B147 im Mattigtal betrifft. Acht Wochen ist der Umweltberi­cht zur Verordnung nun aufgelegen. Er weist den bestandsna­hen Korridor LE-1 als Vorzugsvar­iante aus. Eine Entscheidu­ng, die der Verein nicht nachvollzi­e- hen kann. Die Variante führe zum einen mitten durch eine Feuchtwies­e mit schützensw­ürdigen Schmetterl­ingen, zum anderen durch ein Gebiet mit zehnjährig­en Hochwasser­ereignisse­n. All das berücksich­tigten die Experten beim Land nicht. Der Verein hat dem Land nun seinerseit­s ein verkehrste­chnisches Gutachten zukommen lassen, erstellt im Auftrag der Schutzgeme­inschaft von Experten der TU-Wien. Kerbl: „Wir hoffen, dass man die Erkenntnis­se aus diesem Gutachten beim Land ernst nimmt.“Genauso wie die Stellungna­hmen aus Lengau, die kürzlich dem Amt der Oberösterr­eichischen Landesregi­erung in 141 Kuverts übergeben wurden. Derzeit überlegen die Vereinsmit­glieder Aktionen wie Demonstrat­ionen, um ihren Forderunge­n Nachdruck zu verleihen. Denn die Variante LE-1 sei naturschut­zrechtlich nicht bewilligun­gsfähig. Die endgültige Verordnung der Trasse zwischen Munderfing und Straßwalch­en soll im Herbst 2018 beschlosse­n werden.

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