Waggerl kehrt an den Wolfgangsee zurück
Nach fast 80 Jahren wird ein Gemälde von Ferdinand Kitt erstmals wieder in Österreich ausgestellt. Der Künstler zählte zur Zinkenbacher Malerkolonie.
ST. GILGEN. Häufig war er zu Gast am Wolfgangsee. Vor allem in den 60er- und 70er-Jahren besuchte der bekannte Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl St. Gilgen. „Waggerl war mit Gretl Lanz verbandelt, die ein Häuschen am See besaß“, erzählt Günther Friedrich, Obmann des Museumsvereins Zinkenbacher Malerkolonie.
In Form eines Gemäldes kehrt der Dichter nun an den Wolfgangsee zurück. Das Interessante: Das Kunstwerk aus dem Jahr 1938 wurde seit 1939 nicht mehr in Österreich ausgestellt. „Es galt erst als verschollen, doch war es bloß in Vergessenheit geraten.“Das Gemälde von Ferdinand Kitt, der Waggerl im Schnee darstellte, tauchte in der Artothek des Bundes in Wien auf. Im Rahmen einer Ausstellung, die am 23. Juni startet, wird es in St. Gilgen gezeigt.
Das private Museum Zinkenbacher Malerkolonie am Wolfgangsee widmet sich der Erforschung der in den 1930er-Jahren in Zinkenbach – dem heutigen Abersee – ansässigen Künstlergruppe, zu der auch Kitt gehörte. Die neue Ausstellung dreht sich um „Auflösung – Die letzten Jahre der Zinkenbacher Malerkolonie“. „Der Einmarsch Hitlers im März 1938 leitete das Ende dieser Gruppe ein. Leider fanden die Künstler auch nicht mehr zusammen“, erklärt Friedrich. Die rund 40 Werke umfassende Ausstellung konzentriert sich auf die Jahre 1937 bis 1939 – jene Zeit, in der die Hälfte der Malerkolonie-Künstler aufgrund ihrer jüdischen Herkunft fliehen musste. Ausstellung: