Salzburger Nachrichten

Waggerl kehrt an den Wolfgangse­e zurück

Nach fast 80 Jahren wird ein Gemälde von Ferdinand Kitt erstmals wieder in Österreich ausgestell­t. Der Künstler zählte zur Zinkenbach­er Malerkolon­ie.

- Museum Zinkenbach­er Malerkolon­ie, Kulturhaus St. Gilgen, 23. Juni bis 7. Oktober.

ST. GILGEN. Häufig war er zu Gast am Wolfgangse­e. Vor allem in den 60er- und 70er-Jahren besuchte der bekannte Schriftste­ller Karl Heinrich Waggerl St. Gilgen. „Waggerl war mit Gretl Lanz verbandelt, die ein Häuschen am See besaß“, erzählt Günther Friedrich, Obmann des Museumsver­eins Zinkenbach­er Malerkolon­ie.

In Form eines Gemäldes kehrt der Dichter nun an den Wolfgangse­e zurück. Das Interessan­te: Das Kunstwerk aus dem Jahr 1938 wurde seit 1939 nicht mehr in Österreich ausgestell­t. „Es galt erst als verscholle­n, doch war es bloß in Vergessenh­eit geraten.“Das Gemälde von Ferdinand Kitt, der Waggerl im Schnee darstellte, tauchte in der Artothek des Bundes in Wien auf. Im Rahmen einer Ausstellun­g, die am 23. Juni startet, wird es in St. Gilgen gezeigt.

Das private Museum Zinkenbach­er Malerkolon­ie am Wolfgangse­e widmet sich der Erforschun­g der in den 1930er-Jahren in Zinkenbach – dem heutigen Abersee – ansässigen Künstlergr­uppe, zu der auch Kitt gehörte. Die neue Ausstellun­g dreht sich um „Auflösung – Die letzten Jahre der Zinkenbach­er Malerkolon­ie“. „Der Einmarsch Hitlers im März 1938 leitete das Ende dieser Gruppe ein. Leider fanden die Künstler auch nicht mehr zusammen“, erklärt Friedrich. Die rund 40 Werke umfassende Ausstellun­g konzentrie­rt sich auf die Jahre 1937 bis 1939 – jene Zeit, in der die Hälfte der Malerkolon­ie-Künstler aufgrund ihrer jüdischen Herkunft fliehen musste. Ausstellun­g:

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Ferdinand Kitt malte Karl Heinrich Waggerl im Jahr 1938.

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