Hier ist das Recht unmenschlich
Und wieder soll ein Asylbewerber, der in Salzburg gerade eine Lehre absolviert, abgeschoben werden. Ein Lehrling aus Pakistan, der im Beisl der ARGE Nonntal zur vollsten Zufriedenheit seines Chefs eine Lehre macht, hat einen zweiten negativen Asylbescheid bekommen und soll demnächst Österreich Richtung Pakistan verlassen („Salzburger Nachrichten“, 2. und 4. Juni 2018).
Welche Schizophrenie: Da werden in Österreich händeringend in vielen Branchen wie der Gastronomie Lehrlinge gesucht, Unternehmen geben Asylbewerber/-innen die Chance, einen Beruf zu erlernen und die Bundesregierung hat nichts Besseres zu tun, als diese abzuschieben. Unternehmen setzen Geld, Ressourcen ein und bemühen sich um Integration sowohl zugunsten ihres Unternehmens als auch des Asylbewerbers und staatliche Behörden konterkarieren diese Bemühungen durch einen negativen Asylbescheid.
Diese Bescheide mögen rechtlich gedeckt sein, unmenschlich bleiben sie trotzdem. Was soll der Slogan „Integration durch Leistung“bedeuten, wenn gerade jene Personengruppen, die durch ihren Einsatz und ihre Leistung ihren Integrationswillen gezeigt haben, ob Lehrlinge oder Familien, abgeschoben werden?
Man kann nur hoffen, dass die Bemühungen von Landeshauptmann Haslauer, Asylbewerbern/-innen, die eine Lehre machen, durch eine Rot-Weiß-Rot-Karte den Abschluss der Lehre und – bei Bedarf auf dem österreichischen Arbeitsmarkt – auch den Weiterverbleib in Österreich zu ermöglichen (SN vom 30. Mai 2018), in Wien auf fruchtbaren Boden stoßen und dieses unselige und unmenschliche Treiben auf Bundesebene endlich ein Ende findet. MMag. Gerhard Ainz 5020 Salzburg