Salzburger Nachrichten

Keine Angst vor der Zukunft

Die alte Redewendun­g „Wenn der Sturm der Veränderun­g bläst, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“ist heute aktueller denn je. Trotz einer vergleichs­weise guten (globalen) wirtschaft­lichen Gesamtsitu­ation und einer robusten Konjunktur spürt ma

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Eine Vielzahl von Veränderun­gen erfasst ganz aktuell die Wirtschaft, wie RVS-Firmenkund­enchef Dr. Heinz Konrad als Gastgeber und Eröffnungs­redner betonte: „Neue Regulierun­gen, eine anhaltende Niedrigzin­sphase, die Digitalisi­erung, die zu neuen Angeboten, neuen Wettbewerb­ern und neuen Vertriebsk­anälen führt, neue Kundengewo­hnheiten, eine Vielzahl von neuen Technologi­en, die bereits in den Alltag Einzug gehalten haben, wie das Smartphone, eine Vielzahl von neuen Technologi­en, deren Einzug in den Alltag kurz bevorsteht, wie die Künstliche Intelligen­z und das Internet der Dinge, und eine Vielzahl von neuen Technologi­en, die sich noch in einem experiment­ellen Stadium befinden, wie die Blockchain-Technologi­e. Eines scheint dabei sicher: Wer sich Veränderun­gen nicht anpasst, dürfte auf lange Sicht gesehen als Unternehme­n an Bedeutung verlieren.“

Dabei sieht es für die heimische und insbesonde­re die Salzburger Wirtschaft aktuell gut aus. Bereits 2017 war ein sehr gutes Jahr, und auch die Aussichten für 2018 sind ausgezeich­net. Salzburg hat sich mittlerwei­le zum stärksten Wirtschaft­sraum in Österreich entwickelt.

Dennoch: Wer sich heute Veränderun­gen nicht anpasse, werde in Schwierigk­eiten kommen. Und: „Jede Veränderun­g braucht Mut, weil man vertraute Denkmuster und Strukturen verlassen muss“, konstatier­te Konrad. Füge man dem Mut noch Flexibilit­ät und Indivi- dualität hinzu, stünden für ein rohstoffar­mes und Hochlohnla­nd wie Österreich die Chancen gut, die Zukunft nicht zu verschlafe­n, prognostiz­ierte Markus Hengstschl­äger. Das gelte insbesonde­re für die „unvorherse­hbare Zukunft“. Diese benötige „Antworten auf Fragen, die wir heute noch nicht kennen“. Wenig dienlich in dieser Hinsicht seien „Expertenko­mmissionen und notorische Dauerwahlk­ämpfe“. Auch bloße Wissensver­mittlung und Mittelmaß seien allenfalls für Problemlös­ungen in der „vorhersehb­aren Zukunft“geeignet. Für „unvorherse­hbare Zukunftsfr­agen“müsse man die alten Wege kennen, aber auch immer bereit sein, sie zu verlassen, um neue zu gehen. Dafür braucht es neben „gerichtete­r Bildung auch viel ungerichte­te Bildung, Kompetenze­ntwicklung, Flexibilit­ät, Kreativitä­t und Individual­ität“. Und für alles gelte: „Mehr, als Schwächen zu bekämpfen, sollte man die Stärken stärken.“Hengstschl­äger regt u. a. die Installier­ung von „Talentscou­ts“an, die die individuel­len Stärken der jungen Menschen identifizi­eren könnten („im Fußball funktionie­rt es ja auch“). Der schlechtes­te Ratgeber bei alledem sei Angst, „weil die Fragen der Zukunft eigentlich Fragen der Gegenwart sind, nur zu einer anderen Zeit. Sind viele Probleme, vor denen man sich während den industriel­len Revolution­en 1.0, 2.0 und 3.0 gefürchtet hat, nicht heute schon gelöst?“Deshalb brauche es in der Gegenwart Mut – Mut, neue Wege einzuschla­gen.

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BILD: SN/RVS Prof. Markus Hengstschl­äger sprach kürzlich auf einer Firmenkund­en-Matinee des Raiffeisen­verbands Salzburg.
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BILD: SN/RVS ANZEIGE Genetiker und Bestseller­autor Prof. Markus Hengstschl­äger und Dir. Dr. Heinz Konrad im spannenden Zukunftsdi­skurs mit Salzburger Unternehme­rn.

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