Salzburger Nachrichten

Lorenzo fühlt sich stark für weitere Siege

- MONTMELÓ, SALZBURG.

Nach seinem Wechsel von Yamaha zu Ducati wurde es um den fünffachen Weltmeiste­r Jorge Lorenzo stiller und stiller in der MotoGP. Schon im Vorjahr stellte der Italiener Andrea Dovizioso den Spanier teamintern in den Schatten. Lorenzo gehörte bald nicht mehr zu den Sieganwärt­ern. Heuer ging diese Entwicklun­g ungebremst weiter – bis zum letzten Rennen vor knapp zwei Wochen in Mugello. Lorenzo gewann völlig überrasche­nd den WM-Lauf im Valentino-Rossi-Revier und ebenso überrasche­nd kam wenige Tage später die Meldung: Lorenzo fährt ab 2019 für Honda, wird Teamkolleg­e von Superstar Marc Márquez.

Im Vorfeld des Großen Preises von Katalonien am Sonntag auf dem Kurs von Montmeló bei Barcelona (Start 14 Uhr, live auf Servus TV) gab Lorenzo einige Details der jüngsten Entwicklun­gen preis. Es kommt in der Branche ja selten vor, dass sich ein Wechsel nicht vorher durch Gerüchte ankündigt. Lorenzo: „Das ist einfach zu erklären. Ich habe zuvor niemandem etwas davon erzählt.“Lorenzo war trotz der fehlenden Harmonie mit Ducati davon ausgegange­n, auch 2019 für dieses Team zu fahren. Aber beim Rennen in Le Mans habe er gespürt, dass Ducati auf einen Fahrerwech­sel hinarbeite, mit ihm also nicht verlängern wolle. „Ich bin nach dem Rennen mit meinem Manager auf Honda zugegangen und die Dinge entwickelt­en sich“, berichtete Lorenzo offen. Mit dem Sieg in Mugello habe er bewiesen, dass er auch mit einem Motorrad, das nicht von Yamaha kommt, gewinnen kann. Fachleute in der MotoGP sind der Meinung, dass die Ducati schwierige­r zu beherrsche­n sei als die Yamaha, und die Honda würde noch mehr abverlange­n. „Früher oder später habe ich die Fähigkeit, mit jedem Motorrad schnell zu sein“, meinte Lorenzo zu diesem Aspekt.

Ungeachtet des Transfers blickt Lorenzo dem Rennen am Sonntag optimistis­ch entgegen: „Jetzt habe ich noch viel mit Ducati vor. Ich werde versuchen, bis zum letzten Rennen zu gewinnen. Wir arbeiten hart, um das Bike zu verbessern.“

Selbst Lorenzos künftiger Teamkolleg­e Márquez gab zu, vom Wechsel nichts geahnt zu haben. Er begrüßte den Schritt so: „Kommt ein neuer Fahrer ins Team, kann man die Fahrstile vergleiche­n. Ich bin sehr aggressiv, er fährt sehr sanft. Ich bin gespannt, wie die Honda mit einem anderen Fahrstil funktionie­rt. Ich werde von ihm lernen, so wie ich von Dani Pedrosa gelernt habe, als ich zu Honda kam.“Pedrosa, der nach 18 Jahren bei Honda für Lorenzo Platz machen muss, sucht für 2019 noch ein Team.

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BILD: SN/APA/AFP/TIZIANA FABI Jorge Lorenzo

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