Noch ein Sieg fehlt zur ältesten Nummer eins
Der 36-jährige Roger Federer fährt einen Tennisrekord nach dem nächsten ein.
Nach seinem Halbfinaleinzug in Stuttgart fehlt Tennisstar Roger Federer nur noch ein Sieg zum erneuten Sprung an die Spitze der Weltrangliste. In 65 Minuten erledigte der Schweizer am Freitag mit dem 6:4, 6:4 seine Pflichtaufgabe auf Rasen gegen den Argentinier Guido Pella. Gewinnt der 20-fache Grand-Slam-Sieger am Samstag sein drittes Spiel nach seiner Wettkampfpause, klettert er zurück auf den Platz, den er im Februar erstmals seit gut fünf Jahren wieder erklommen hatte.
„Die Chance ist natürlich groß, Nummer eins zu werden. Das ist speziell“, sagte Federer. „Es ist einfach wichtig, im richtigen Moment gut zu spielen.“
Mit einem Halbfinalerfolg gegen den Australier Nick Kyrgios oder Feliciano López aus Spanien würde Federer seinen eigenen Rekord als älteste Nummer eins der Profigeschichte toppen. Und seinen spanischen Langzeitrivalen Rafael Nadal, nach dem elften French-Open-Titel mit nur 100 Punkten vorn, wieder verdrängen.
Im anderen Halbfinale von Stuttgart stehen sich Titelverteidiger Lucas Pouille aus Frankreich und der Kanadier Milos Raonic gegenüber.
Federer hatte sich mehr als zwei Monate von der Tennis-Tour zurückgezogen, trainiert und sich Zeit für seine Familie genommen. Priorität gegenüber der Sandplatzsaison hat für ihn der neunte WimbledonTitel im Juli, auf den er sich in Stuttgart einstimmen will.
Federer beeindruckte nur phasenweise mit seiner Eleganz und seiner Selbstverständlichkeit. Seine Leistung reichte noch nicht an seine beste Form heran. Bei eigenem Aufschlag gab Federer dem Südamerikaner jedoch lange kaum eine Chance. Allerdings hatte der Topfavorit erhebliche Mühe in den letzten beiden Aufschlagspielen. 17 Titel hat der Basler schon auf seinem Lieblingsbelag gefeiert, ein Erfolg beim eher unbedeutenden Turnier in Stuttgart zählt noch nicht dazu. Jetzt kann Federer schon am Tag vor dem Endspiel am Sonntag mit dem Sprung auf Platz eins für einen Glanzpunkt sorgen.