Abtreibung: Bitte mehr Sachlichkeit!
Zu „Allein eine Frage des Gewissens?“(SN, 9. 6.): Vorweg eine Bemerkung: Ich schätze Ihre Zeitung sehr, bin langjährige Abonnentin und jeden Tag dankbar für die Qualität und Sachlichkeit der Beiträge und die klugen Analysen. Schon öfter wollte ich mich in einem Leserbrief dafür bedanken, leider hat die Bequemlichkeit immer gesiegt. Umso erstaunter, ja entsetzter bin ich nach der Lektüre des Artikels. Man bleibt völlig ratlos zurück: Auf die Titelfrage wird in keiner Weise eingegangen. Es ist nicht klar, worum es geht. Warum der Gynäkologe Fiala so vehement eine österreichweite Statistik über Schwangerschaftsabbrüche ablehnt, lässt sich aus seinen Bemerkungen nicht ableiten. Das Gespräch wurde sehr wirr wiedergegeben. Die Aussagen des Moderators, Andreas Tröscher, sind oft nicht nachvollziehbar: Was heißt z. B.: „Eine verpflichtende Beratung … wäre dann auch keine Beratung?“Und wie informativ ist die Wortmeldung des Gynäkologen: „Da kommt jemand von außen, ohne Kenntnis der Situation, und macht Vorschläge, die total unbrauchbar sind.“(?) Dass die Aktion Leben von „außen“komme, ist absurd. Diese Organisation hat ständig mit schwangeren Frauen zu tun. Darüber hätte auch informiert werden sollen. Besonders schlimm finde ich, dass zu einem so sensiblen Thema ein derart unprofessioneller Artikel abgedruckt wird. Ich wünsche mir sehr, dass in absehbarer Zeit ein informativer, sachlicher Beitrag zum Thema erscheint. Mag.a Maria Zins, 1210 Wien