Obus-Ticket um die Hälfte für unter 35-Jährige
Der Vorschlag der SPÖ lautet: Wer seinen Hauptwohnsitz in der Stadt Salzburg hat, soll profitieren.
Was stört die Salzburger bei ihren Obussen, was könnte besser laufen? SPÖVizebürgermeister Bernhard Auinger hat vor einigen Monaten den Obus-Check ins Leben gerufen und sammelte seither Rückmeldungen. 1000 an der Zahl seien gekommen – von Fahrgästen, aber auch von Buslenkern.
Die brennenden Themen seien die Busintervalle und -verbindungen, die Ticketpreise und die Ausstattung der Haltestellen. Ein oft genannter Kritikpunkt seien die Verspätungen durch den Ticketverkauf beim Busfahrer. „Viele Vorschläge gehen in Richtung Ticketautomaten an Bushaltestellen, aber auch in Bussen“, heißt es von der SPÖ. „Letzte Woche habe ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Feldkirch Ticketautomaten im Bus entdeckt, mir ist schleierhaft, warum das in Salzburg nicht auch möglich sein soll“, sagt Vizebgm. Auinger. Der Fahrkartenverkauf durch Buslenker solle eingestellt werden.
Weitere Forderungen seien, den Sommerfahrplan abzuschaffen und die Obusse zu Stoßzeiten öfter fahren zu lassen. Auch ein Winterticket für Radfahrer wird begrüßt. Kürzere Intervalle soll es auch an Wochenenden und abends geben. Die Schaffung eines „ringförmigen Bussystems zur Einbindung der Umlandgemeinden“wollen Auinger und SPÖ-Vizebgm. Anja Hagenauer nun auch im Aufsichtsrat der Salzburg AG thematisieren.
Was die Ticketpreise betrifft, so habe der Obus-Check gezeigt, dass jungen Menschen die Preise für die Öffis zu hoch seien. „Aus diesem Grund forcieren wir aktuell die Idee des Mobilitätszuschusses“, sagt Gemeinderat Vincent Pultar. Das Konzept sieht vor, allen Salzburgern unter 35 Jahren mit Hauptwohnsitz in der Stadt einen Zuschuss von 50 Prozent auf das Jahres- oder Semesterticket zu gewähren. Dadurch würde das Semesterticket für Studierende nur noch 62,50 Euro und die Jahreskarte 182,50 statt 365 Euro kosten. Finanziert werden soll das Ganze, indem Studenten damit motiviert werden sollen, ihren Hauptwohnsitz in der Stadt anzumelden. Das wiederum brächte für die Stadt mehr Geld durch höhere Ertragsanteile vom Bund, rund 1000 Euro pro Hauptwohnsitz und Jahr.
Hagenauer thematisiert nach der Befragung auch die Kleidervorschriften für Buslenker. Es sei der Wunsch der Buschauffeure, bei Temperaturen um die 30 Grad kurze Hosen tragen zu dürfen. „Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Hagenauer.
Von der Salzburg AG heißt es, viele der Anregungen seien bereits bekannt und teils auch umgesetzt – wie die Fahrscheinautomaten an Haltestellen, Online-Ticketing oder die neue Linie zum Lepi-Freibad. „Weitere Vorschläge prüfen wir gerne gemeinsam mit Stadt und Land.“
Die Stadt-ÖVP ist mäßig begeistert über Auingers Obus-Vorschläge. Auinger sei Mitglied des Aufsichtsrates der Salzburg AG und Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Die Forderungen würde er also gleich an sich selbst richten, heißt es aus der ÖVP.
„Es ist mir schleierhaft, warum das in Salzburg nicht möglich sein soll.“