Konditorei Ratzka hat zugesperrt
So manche Torte aus dem Hause Ratzka war so begehrt, dass sie sogar ausgeflogen wurde. Die Schließung bedeutet jedoch nicht das Ende.
SALZBURG-STADT. Der Zwetschkenund der Marillenfleck waren legendär. Ganz zu schweigen von der sündhaft guten HimbeerTrüffeltorte, dem Pariser Spitz und der Rudolfstorte, die nur am Samstag ab elf Uhr erhältlich war. Für die Liebhaber der mehrfach preisgekrönten Tortenkreationen aus der 13 Quadratmeter kleinen Backstube der Salzburger Konditorei Ratzka an der Imbergstraße ist die Nachricht niederschmetternd. Ein Zettel an der Türe kündet von der Schließung: „Liebe Kunden! Danke dass wir 63 Jahre für Sie da sein durften!“Konditormeisterin Heidi Ratzka und ihre Schwester Birgit, die hinter der Tortenvitrine tätig war, sind in Pension gegangen. Ihr Va- ter Herwig hatte die Konditorei im Jahr 1954 gegründet. Gemeinderat Christoph Ferch, dem die Immobilie am Äußeren Stein gehört, hat eine süße Nachricht parat: „Die Schließung ist nicht das Ende, es wird weitergehen.“Jasmin Scheuringer wird die Konditorei übernehmen und mit ihren eigenen Kreationen und unter neuem Namen weiterführen. Im Juli wird modernisiert. Die Eröffnung ist im August geplant. Scheuringer war 25 Jahre im Salzburger Hotel Sacher beschäftigt – zuletzt als Chefkonditorin. Unter anderem sammelte sie auch Erfahrungen im Luxushotel De Crillon in Paris.
„Frau Scheuringer ist eine Traumbesetzung“, sagt Ferch. Schon als Bub sei er in den Genuss der Torten und Mehlspeisen gekommen. „Mein Zwillingsbruder und ich sind oft am Fenster der Konditorei gestanden. Herwig Ratzka hat uns mit den Anschnitten versorgt. An diesen Tagen waren wir die glücklichsten Kinder.“
„Wir haben eine wunderbare Nachfolgerin gefunden.“