Bärtiges Duo reif für den Heimsieg?
Beim Mozart 100 soll endlich wieder ein Österreicher ganz oben stehen.
SALZBURG. Als Marianne Staufer bei der ersten Auflage des Mozart 100 als schnellste Dame ins Ziel kam, war die Überraschung bei allen groß. Sie habe eigentlich nur zum Spaß mitlaufen wollen, erklärte die Oberösterreicherin. Erst als sie gehört habe, dass sie in Führung liege, habe sie aber der Ehrgeiz gepackt.
Sechs Jahre sind seither vergangen und bislang hat es kein weiterer Österreicher mehr geschafft, die Salzburger UltraTrail-Veranstaltung für sich zu entscheiden. Geht es nach Veranstalter Josef Mayrhofer soll sich das schon heute, Samstag, ändern. Bei den Herren sieht er mit Florian Grasel und Gerald Sancho Fister gleich zwei heimische Siegkandidaten, bei den Damen steht Martina Trimmel ganz oben auf seiner Favoritenliste.
Fragt man die Sportler selbst, wiegeln sie allesamt ab. „Schauen wir mal, wie’s läuft“, erklärt etwa Fister, der als Einziger der drei schon einmal beim Mozart 100 gestartet ist. „Da bin ich es wohl zu schnell angegangen und hab danach gelitten wie nie zuvor“, erinnert sich der Kärntner an 2016, als er sich mit letzter Kraft ins Ziel geschleppt hatte. Die mehr als 100 km lange Runde vom Kapitelplatz über Fuschl aufs Zwölferhorn und wieder zurück will er heuer ebenso wenig unterschätzen wie sein Konkurrent Grasel, der die Favoritenrolle ebenfalls weit von sich weist. „Für mich ist Damian Hall der absolute Topfavorit“, sagt der Niederösterreicher. Sollte der Brite allerdings auslassen, hält er selbst einen österreichischen Doppelsieg für möglich. „Wir haben einen ähnlichen Schritt, da könnten wir durchaus ein Paar bilden. Und nach 98 gemeinsamen Kilometern würde es auch keiner von uns auf einen Sprint anlegen“, meint Grasel. So sei man zuletzt bei der österreichischen Meisterschaft gemeinsam ins Ziel gelaufen. „Dass das Fotofinish dann für mich ausgegangen ist, war mir aber ziemlich peinlich“, gesteht der 36-Jährige.
Los geht es für die beiden Samstag früh um 5 Uhr. Die Starter auf den kürzeren Distanzen dürfen ein wenig länger schlafen. Insgesamt nehmen mehr als 1300 Teilnehmer aus 60 Ländern eines der sechs Rennen in Angriff.