Kroatiens Lenker sticht aus Kollektiv noch heraus
Die Vergleiche mit 1998 kann Davor Šuker nicht mehr hören. „Hört mir auf mit 1998“, sagte der frühere Weltklassestürmer und heutige Verbandspräsident Kroatiens genervt: „Das ist 20 Jahre her.“Damals, vor 20 Jahren, bei der WM in Frankreich war Kroatien sensationell Dritter geworden, Šuker krönte sich zudem zum Torschützenkönig. Danach sind die Kroaten bei allen WM-Teilnahmen in der Vorrunde gescheitert. Nach dem 3:0 über Titelmitfavorit Argentinien, das nach dem Auftakt-2:0 über Nigeria die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale bedeutete, ist die Euphorie nun in der Heimat wieder riesig. In Kroatien wird geträumt. Der größte Hoffnungsträger heißt Luka Modrić. Der 32-Jährige ist seit 2012 Leistungsträger im Starensemble von Real Madrid, nun soll er sein Land zu Ruhm und Erfolg verhelfen. „Das größte Ziel haben wir jetzt erreicht“, sagte Modrić, warnte aber auch: „Wir sollten von Spiel zu Spiel schauen und nicht euphorisch werden.“Dennoch gebe der Auftritt gegen Argentinien einen Schub. „Ich glaube auch, dass wir mehr schaffen können.“Modrić, der seit 2006 mehr als 100 Länderspiele bestritten hat, wurde gegen Argentinien zum „Man of the Match“gekürt. Im Gegensatz zu Portugal (Ronaldo), Brasilien (Neymar) oder eben Argentinien (Messi) ist die Last aber nicht nur auf seinen Schultern, sondern auch auf jene von Ivan Rakitić, Ivan Perišić oder Mario Mandžukić verteilt.