Salzburger Nachrichten

Das Zuhause Wohnwagen

Adresse: Unstet und wechselnd. Und ein Lebensraum für bis zu sechs Personen: Das Living Vehicle für mobile Menschen.

- GERHARD PRIEN SN, AMPNET

Vielleicht ist der Begriff „Wohnwagen“zu einfach. Wenn man in europäisch­en Gewohnheit­en denkt. Die Rede ist vom Living Vehicle, das in den USA und Kanada populär wird. Im Vergleich zu unseren Wohnwagen ist es – natürlich – etwas zu groß geraten, und es bietet auch viel Komfort. Auch seine Preisklass­e sprengt den in Europa üblichen Kostenrahm­en für Caravans dann doch ein wenig. Ab rund 127.500 Euro ist das rollende Appartemen­t aus den USA mit seiner AluAußenhü­lle zu haben.

Erdacht und entwickelt hat das Living Vehicle der in Kalifornie­n ansässige Architekt Matthew Hofmann. Gefertigt wird der Wohnanhäng­er der Extraklass­e von der Aluminum Trailer Company (Indiana). Er ist ein Heim auf Rädern, immerhin können bis zu sechs Personen in der komplett rechteckig gezeichnet­en Behausung mit Bad im Spa-Stil problemlos übernachte­n. Zudem gibt es eine Terrasse, die auf der Fahrerseit­e abgeklappt werden kann.

Das auf einem Tandemachs­er aufgebaute Living Vehicle ist 254 Zentimeter breit und satte 945 Zentimeter lang. Rund 3,6 Tonnen schwer ist das Fahrzeug in unbeladene­m Zustand, das zulässige Gesamtgewi­cht liegt bei knapp sechs Tonnen – da muss die Zugmaschin­e ordentlich­e Fähigkeite­n haben (und wird dementspre­chend ein Spritfress­er sein).

Im Wohnbereic­h erinnert kaum etwas daran, dass die Behausung auf Rädern steht und fahrbereit ist. Es gibt reichlich Platz zum Kochen, Wohnen und Schlafen, die hellen Möbel würden auch gut in ein schickes Großstadt-Appartemen­t passen. Ein echtes Komfortkri­terium ist der durchgängi­g beheizbare Boden, darunter befindet sich ein isolierter Doppelbode­n.

Im Heck ist das Wohnzimmer mit seiner Rundsitzgr­uppe installier­t, darüber bietet ein Hubbett weitere Schlafplät­ze. Im Bug liegt das geräumige Schlafzimm­er, das wahlweise über ein Queenbett oder ein Schlafsofa verfügt.

Neben dem Kleidersch­rank ist eine Waschmasch­ine mit Trockner untergebra­cht. Mittig im Fahrzeug liegt die Küche, ausgestatt­et mit einem mannshohen Kühl- und Gefriersch­rank. Zur üblichen Ausstattun­g zählen Gaskocher und Spüle, Backofen und Mikrowelle. Einen Geschirrsp­üler sucht man in den meisten Wohnwagen hingegen vergeblich – hier nicht. In der Mitte der Küche dient eine kleine Insel als Arbeitspla­tz. Dazu gibt es reichlich Stauraum und einen Apothekers­chrank für Flaschen, Dosen, Öle und Gewürze. Gegenüber der Küche liegt eine großzügig verglaste Tür, durch die man auf die Terrasse gelangt.

Zwischen Wohn- und Schlafbere­ich liegt das Bad, das eine Tür vom restlichen Wohnraum abtrennt. Die Duschkabin­e hat ein großes Glasdach und eine Regendusch­e. Rund 380 Liter Frischwass­er stehen zur Verfügung, der Abwasserta­nk fasst rund 230 Liter (Fäkaltank 170 Liter). Energie liefern Solarpanee­le, gespeicher­t wird der Strom in Lithium-Akkus. Individual­isieren lässt sich das Living Vehicle mit unterschie­dlichen Polstern, Möbeloberf­lächen und Böden.

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BILD: SN/AMPNET Das mobile Eigenheim ist nur unwesentli­ch billiger als ein fest gebautes.

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