Nach neuerlichem tagelangen Ringen sind die Verträge unterschrieben: Kika/Leiner gehört zur Signa Gruppe.
Nach neuerlich tagelangem Ringen sind die Verträge unterschrieben: Kika/Leiner gehört zur Signa Gruppe, Millioneninvestitionen sind nötig.
WIEN. Eigentlich ist die Frist bereits Dienstagabend abgelaufen. In der Nacht auf Freitag schaffte man schließlich den Durchbruch: Die Signa Gruppe des österreichischen Immobilien-Tycoons René Benko kauft von der schwer verschuldeten Steinhoff-Gruppe die Möbelketten Kika und Leiner. Zwar muss die Wettbewerbsbehörde noch zustimmen, fix scheint damit aber: Die Möbelhäuser in Österreich sowie die Standorte in Tschechien und der Slowakei werden fortgeführt.
„Signa war der einzige ernst zu nehmende Interessent, der die Unternehmen weiterführen wollte“, sagt Markus Fellner, Anwalt der Steinhoff-Gruppe in Europa. Restrukturierungen hält er aber für nötig, der eine oder andere Standort werde wohl geschlossen werden. Sowohl Kika als auch Leiner schreiben laut einer Börsenmitteilung von Steinhoff Verluste und brauchten „signifikante Investitionen“, um den Turnaround zu schaffen. Das Osteuropageschäft soll dagegen positiv laufen.
Wie viel Geld die Signa Gruppe in die Hand nehmen muss, dazu gab es am Freitag keine offizielle Aussage, es sollen aber mehr als 100 Millionen Euro sein. Abgesehen von den nötigen Investitionen übernimmt Signa das operative Geschäft selbst für einen symbolischen Betrag. Anders ist das mit den Immobilien, in denen Kika und Leiner nur noch eingemietet sind. Eigentümer ist eine Steinhoff-Tochter. Die 46 Immobilien in Österreich und 22 in Osteuropa werden laut Steinhoff mit 490 Mill. Euro bewertet. Hier gebe es noch weitere Überprüfungen, die Frist für den Kauf der Immobilien läuft noch bis Mitte August.
„Für uns ist entscheidend, welches Konzept Signa vorlegt. Ob beide Marken übernommen werden und ob man an allen Standorten festhält“, erklärt Leiner-Betriebsrat Karl Vogl. An eine massive Verkleinerung glaubt er nicht, da schon zuletzt vom Management ein Restrukturierungsprogramm umgesetzt wurde. Vier Standorte hat man dabei geschlossen. Mehr habe man nicht als notwendig erachtet, betont Vogl. Für die mehr als 5000 Mitarbeiter sei jetzt auch von Bedeutung,