Salzburger Nachrichten

Hörgeräte sind für viele noch immer ein Tabu

- Anmeldung: www.sn.at/reservieru­ng Tel. 0662/8373-222 (Kundenserv­ice)

Schwerhöri­gkeit hat unterschie­dliche Ursachen, vom taub geborenen Kind bis zur allgegenwä­rtigen Altersschw­erhörigkei­t. Durch die genetische Diagnostik können wir heute die jeweiligen Ursachen besser erkennen und eine darauf abgestimmt­e Therapie einleiten. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Stoff fehlt, der durch Nahrung zugeführt werden kann.

Die – rechtzeiti­ge – Versorgung mit Hörgeräten ist in gewisser Weise noch immer ein Tabu. Niemand geniert sich wegen einer Brille, wohl ist dies aber häufig beim Hörgerät der Fall. Daher versuchen Menschen, eine beginnende Schwerhöri­gkeit zu verstecken. Viele ziehen sich zurück, andere reden andauernd selbst, damit sie nicht in die Situation des Zuhörens geraten. Dies führt aber zu Irritation­en. Wenn ich etwas nicht verstehe und nachfrage, ohne zu sagen, dass ich mich mit dem Hören schwertue, kennt sich das Gegenüber nicht aus.

Ist die Schwerhöri­gkeit bereits so ausgeprägt, dass mit einem Hörgerät kein Sprachvers­tändnis mehr erreicht werden kann, wird ein Innenohrim­plantat (Cochlea-Implantat) in die Schnecke eingesetzt. Ein Sprachproz­essor übernimmt die Funktion, die ein gesundes Ohr mitsamt seinen Haarzellen erfüllt. Dieser Impuls wird elektrisch an die Hörnervenf­asern weitergege­ben. Morgen, Dienstag, im SN-Saal, 19.00 Uhr: „Besser hören – Schwerhöri­gkeit, Tinnitus, Implantate“. Vortrag und Gespräch mit dem Vorstand der Universitä­tsklinik für Hals-NasenOhren-Krankheite­n, Gerd Rasp.

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