Salzburger Nachrichten

Das Ende der WM-Träume für Uruguay fixierte ein Hoppala

Zum sechsten Mal zog Frankreich in das Halbfinale einer Fußball-WM ein. Zum Leidwesen eines Torhüters.

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Antoine Griezmann ballte beide Fäuste demonstrat­iv in die Kamera, ließ sich von allen Mitspieler­n gratuliere­n, ehe er jeden einzelnen der geschlagen­en Verlierer fast schon entschuldi­gend umarmte. Angeführt vom Vorbereite­r, Torschütze­n und Uruguay-Verehrer haben Frankreich­s Super-Techniker das südamerika­nische Abwehrboll­werk überwunden und das WM-Halbfinale erreicht. Die Équipe tricolore setzte sich am Freitag in Nischni Nowgorod auch dank eines schweren Fehlgriffs von Uruguays Torwart-Routinier Fernando Muslera mit 2:0 (1:0) durch.

Ohne ihren verletzten und nicht mal im Kader aufgeführt­en Offensivst­ar Edinson Cavani machte es Uruguay dem Vizeeuropa­meister vor 43.319 Zuschauern lange schwer. Ein Tor von Innenverte­idiger Raphaël Varane in der 40. Minute nach einem Foul an Bayern Münchens Corentin Tolisso und der Freistoß-Hereingabe von Griezmann sowie der Schuss des Angreifers in der 61. Minute, den Muslera durchrutsc­hen ließ, lässt die Grande Nation aber mehr denn je auf den zweiten Titel exakt 20 Jahre nach dem Triumph des heutigen Trainers Didier Deschamps hoffen.

„Mir fehlen fast die Worte“, sagte der Coach. „Ich bin sehr, sehr stolz auf meine 23 Spieler. Ich bin froh, Franzose zu sein.“Vier Jahre nach dem Viertelfin­al-Aus gegen die DFB-Elf in Brasilien erreichte Frankreich zum sechsten Mal ein WM-Semifinale, Gegner am Dienstag ist Belgien.

Die Strategie war klar: Schneid abkaufen und den Gegner gar nicht zur Entfaltung kommen lassen. Die Franzosen brauchten eine Viertelstu­nde, um sich auf die harte Gangart einzustell­en.

Die Entscheidu­ng brachte dann ein Hoppala des Torhüters von Uruguay: Muslera ließ Griezmanns Distanzsch­uss über die Hände flutschen, der Torschütze freute sich im Stillen. Griezmann fühlt sich eng mit Uruguay verbunden und ist sehr eng mit Celeste-Kapitän Diego Godín befreundet.

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BILD: SN/APA/AFP Fernando Muslera passierte ein verhängnis­voller Fehler.

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