Paukenschlag. Das ÖOC entzieht der Grazer Olympiabewerbung mangels politischen Bekenntnisses die Unterstützung.
Paukenschlag mit Ansage: Das ÖOC entzieht der Grazer Olympiabewerbung für 2026 „mangels politischen Bekenntnisses“die Unterstützung und teilt die Absage auch dem IOC mit.
Am Vormittag waren noch der endgültige Fragetext und der Termin für die Volksabstimmung (23. September) präsentiert worden, wenige Stunden später war das alles auch schon wieder Makulatur: Das ÖOC entzog in einer bis dato wohl einmaligen Aktion der Grazer und steirischen Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026 die Unterstützung. „Das ÖOC muss aufgrund der derzeit herrschenden politischen Diskussionen mit großem Bedauern feststellen, dass ein klares politisches Bekenntnis bzw. eine entsprechende Unterstützung durch die steirische Landesregierung – vom ÖOC von Beginn an als obligatorisch erachtet – bis heute nicht erfolgt ist. Unter diesen Umständen ist ein Projekt dieser Dimension nicht umsetz- und international kaum vertretbar.“Das ÖOC teilte diesen Entschluss auch dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mit, damit ist das Thema Olympia für Graz und die Steiermark (und wohl für ganz Österreich) für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte gestorben.
Die Grazer Olympiabewerbung basierte auf der neuen „Olympianorm 2020“: ohne teure Neubauten, mit einem klaren Finanzrahmen und finanziellen Zusagen. So wäre mit einem Budget von rund 1,3 Milliarden Dollar zu rechnen gewesen, 945 Millionen Dollar wären als Sockelbetrag vom IOC gekommen. Auch die kürzlich präsentierte Machbarkeitsstudie ging von einem überschaubaren Finanzrisiko aus. „Der materielle und ideelle Nutzen für die Region wurde als mannigfaltig, das Durchführungsrisiko als absolut kalkulierbar bewertet“, folgerte das ÖOC. Doch das Land Steiermark zeigte sich bis zuletzt zögerlich. Noch zu Wochenbeginn einigte man sich auf eine Volksabstimmung, die aber schon deswegen nicht bindend sein könne, weil es einfach kein Geld für eine Olympiabewerbung gebe, meinte Finanzlandesrat Anton Lang (SPÖ). Diese Aussage dürfte das Fass beim ÖOC zum Überlaufen gebracht haben.