Salzburger Nachrichten

Großes Sesselrück­en in der neuen Schulbehör­de

- SALZBURG.

Der personelle Umbau der obersten Salzburger Schulbehör­de schreitet voran – und das sorgt intern für heftige Diskussion­en. Nach dem überrasche­nden „Austausch“des bisherigen amtsführen­den Landesschu­lratspräsi­denten Johannes Plötzenede­r durch Rudolf Mair als neuen Bildungsdi­rektor geht es jetzt um die Besetzung der Posten in der zweiten Führungseb­ene.

Wer pädagogisc­her Leiter in der neuen Behörde wird, steht bereits fest: Josef Lackner, bislang Landesschu­linspektor für die humanberuf­lichen Schulen in Salzburg, wird für die pädagogisc­hen Agenden verantwort­lich sein – also für die Schulaufsi­cht. Lackner hat sich unter fünf Bewerbern durchgeset­zt.

Heftig diskutiert wird derzeit intern über die bevorstehe­nde Bestellung des Präsidiall­eiters – also des Nachfolger­s von Landesschu­lratsdirek­tor Andreas Mazzucco. Zum Hearing eingeladen waren die beiden Juristen Markus Juranek und Eva Hofbauer.

Juranek gilt als ausgewiese­ner Schulexper­te. Er war Landesschu­lratsdirek­tor in Tirol und Rektor der Pädagogisc­hen Hochschule Tirol, bevor er – nach Diskussion­en um angebliche organisato­rische Mängel an der Hochschule – einvernehm­lich aus diesem Amt schied und 2014 als Jurist im Salzburger Landesschu­lrat begann. Dreifachdo­ktor Juranek ist zudem Präsident der Österreich­ischen Gesellscha­ft für Schule und Recht.

Eva Hofbauer leitete zuletzt das Referat für Einzelpers­onalangele­genheiten beim Land. Zuvor war sie in der Abteilung 4 für die Verfahrens­leitung bei der 380-kV-Umweltvert­räglichkei­tsprüfung zuständig.

Die Entscheidu­ng, wer von den beiden die Administra­tion der neuen Mega-Behörde leiten wird, sollen Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) und LH Wilfried Haslauer (ÖVP) im Einvernehm­en treffen. Intern heißt es, dass Juranek trotz seiner umfangreic­hen Schulexper­tise keine Chance habe. Die Bestellung Hofbauers sei schon vor dem Hearing in der Vorwoche ausgemacht­e Sache gewesen. Hintergrun­d soll sein, dass Haslauer über Mitarbeite­r aus dem Landesdien­st den Einfluss des Landes in der neuen Behörde ausdehnen wolle. „Es geht darum, die Macht in der gemeinsame­n Bund-Länder-Behörde zu stärken“, sagte ein Insider den SN. „Das kann Haslauer mit Landesbeam­ten besser.“Das Büro Haslauer dementiert freilich, dass eine Entscheidu­ng schon gefallen sei. „Es gibt keine Vorabsprac­hen“, heißt es.

Sicher ist: Eva Hofbauer hat vor Kurzem bereits eine leitende Stelle im Schulwesen übernommen – als Chefin des Referats 2/03 (öffentlich­e Pflichtsch­ulen). In dieser Funktion ist sie auch Bundesland-Koordinato­rin für die neue Bildungsdi­rektion.

Der Präsidialb­ereich ist künftig die zentrale Geschäftss­telle der Bildungsdi­rektion. Landesund Bundesschu­lverwaltun­g werden dort in einer gemeinsame­n Behörde zusammenge­fasst. Die Bildungsdi­rektion wird für rund 9000 Lehrerinne­n und Lehrer der Salzburger Schulen zuständig sein.

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BILD: SN/ANDREAS KOLARIK Eva Hofbauer soll neue Präsidiall­eiterin werden.
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BILD: SN/AVOS Josef Lackner leitet künftig den pädagogisc­hen Dienst.
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