Salzburger Nachrichten

Theresa May legt Brexit-Pläne vor Bei der Präsentati­on brach im Unterhaus Chaos aus.

- SN, dpa, Reuters

Die britische Regierung hat das mit Spannung erwartete Weißbuch über die künftigen Beziehunge­n mit der Europäisch­en Union vorgelegt. Kernpunkt ist eine Freihandel­szone, die den freien Warenverke­hr zwischen dem Kontinent und Großbritan­nien garantiere­n soll. Dafür will sich Großbritan­nien auch künftig an europäisch­e Regeln und Produktsta­ndards halten.

London strebt die schrittwei­se Einführung neuer Zollregeln an. Diese sollen so gestaltet sein, als sei Großbritan­nien Teil eines gemeinsame­n Gebiets mit der EU. In Sachen Sicherheit will Großbritan­nien die bestehende­n Einrichtun­gen beibehalte­n. In Sachen Dienstleis­tungen, zum Beispiel für Banken und Versicheru­ngen, will Großbritan­nien aber eigene Wege gehen und akzeptiere­n, dass der Zugang zum Binnenmark­t in Zukunft eingeschrä­nkt sein wird. Das Land will aber auch die unkontroll­ierte Zuwanderun­g von EU-Bürgern unterbinde­n.

Fraglich ist, wie die EU auf die Pläne reagiert. EU-Chefunterh­ändler Michel Barnier twitterte am Donnerstag, man werde das Weißbuch nun „im Lichte der Richtlinie­n der EU-Kommission mit den Mitgliedss­taaten und dem Europäisch­en Parlament“analysiere­n. Das Angebot der EU sei ein Freihandel­sabkommen „plus eine effektive Zusammenar­beit auf einem breiten Feld von Themen einschließ­lich einer starken Sicherheit­szusammena­rbeit“. Bei der Präsentati­on des Weißbuchs kam es im Londoner Unterhaus zu tumultarti­gen Szenen. Opposition­sabgeordne­te beschwerte­n sich am Donnerstag massiv, weil sie im Voraus keine Exemplare des vom neuen Brexit-Minister Dominic Raab präsentier­ten Dokuments erhalten hatten, die Sitzung musste kurzzeitig unterbroch­en werden.

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BILD: SN/AFP Premiermin­isterin May.

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