Stadt plant mehr Zeit für Bauprojekt Gneis ein
Der Start findet erst im nächsten Jahr statt. Bis dahin wird mit den Anrainern gesprochen und über einen Schulbau nachgedacht.
SALZBURG. „Der Zeitplan hat sich geändert“, sagt Planungsstadtrat Johann Padutsch (BL). Ursprünglich hätte das Wohnbauprojekt der Heimat Österreich an der Berchtesgadener Straße/Dossenweg in Gneis im Herbst auf Schiene sein sollen. Doch nun soll der Architektenwettbewerb erst 2019 stattfinden. Die städtebaulichen Rahmenbedingungen müssen neu festgelegt werden. Bis dahin würden die Anrainer intensiv in die Planung miteinbezogen, kündigt Padutsch an, und zwar in Form des Dialogforum Gneis.
Zuvor hatte es Bürgerkritik an der Bebauungsdichte des Projekts gegeben. Padutsch hatte von einer Dichte von 0,8 bis 0,9 und von bis zu 300 Wohneinheiten gesprochen. Die Gneiser führten zudem ins Treffen, dass der Zuzug vieler junger Familien den Bau von Schul- und Kindergartenplätzen notwendig ma- chen würde. Beides war bisher in dem Projekt nicht vorgesehen.
Für Bildung ist SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger zuständig. Er lässt nun prüfen, ob es vom Land eine Genehmigung für eine Volksschule in Gneis geben werde. Auf die Schule in Morzg könne jedenfalls nicht ausgewichen werden, „weil wir dort keine Kapazitäten mehr haben“. Er könne sich die Errichtung einer Volksschule samt Kindergartenplätzen gegenüber der Kirche in Gneis vorstellen.
Er stehe dazu, dass auch im Süden der Stadt gebaut werde, im Norden sei das Limit erreicht. Aber: „Es muss landschaftlich verträglich sein.“
Geht es nach Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), dann soll das 2,8 Hektar große Areal überhaupt nicht zur Gänze verbaut werden. „Die Fläche wurde vor rund zehn Jahren aus der Grünlanddeklaration herausgenommen. Sie war immer gedacht als Wohnbaufläche auf einen Horizont von 30 Jahren. Warum soll das jetzt auf einen Tusch und in dieser Dichte verbaut werden?“
Überhaupt schreitet Preuner die Verbauung in Salzburg zu schnell voran. „Man sollte jetzt einmal einen Stopp machen.“Zunächst müsse man die Wohnungsvergabekriterien überarbeiten: „Die müssen treffsicherer werden.“Weiters solle man sich die Frage stellen, ob bei neuen Projekten weiterhin 75 Prozent geförderter Mietwohnungsanteil vorgeschrieben werde. Man solle stärker auf geförderten Eigentumswohnbau setzen. Er hege den Verdacht, „wir bauen am Markt vorbei“, sagt Preuner.
„Warum soll das jetzt auf einen Tusch und in dieser Dichte verbaut werden?“