Salzburger Nachrichten

Lösungen für das Kirchenasy­l

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Sehr geehrter Herr Landeshaup­tmann Dr. Haslauer! Die Salzburger Erzdiözese gewährte vor Kurzem gemäß alter christlich­er Tradition Kirchenasy­l in der Erzabtei St. Peter. Kirchenasy­l lebte in Deutschlan­d 1993 auf und wird dort in enger Zusammenar­beit mit den Behörden gewährt, wenn die Sorge besteht, dass das Leben oder die Würde einer schutzsuch­enden Person im Fall einer Aboder Rückschieb­ung ernstlich in Gefahr sein könnten.

In Österreich gibt es dazu noch keine akkordiert­en Abläufe und Vereinbaru­ngen zwischen Kirchen und Behörden. Daher appelliere­n „Omas gegen Rechts“an Sie als Landeshaup­tmann, Ihren Einfluss geltend zu machen, damit die Sorge der Kirche um das Leben und die Würde eines Menschen ernst genommen wird, wenn dieser sich in Kirchenasy­l befindet.

Die informelle Anerkennun­g des Kirchenasy­ls würde ein Zeitfenste­r schaffen, in welchem auf Basis abendländi­scher Werte in Kooperatio­n mit den Behörden individuel­le Lösungen entstehen könnten, die Leben und Würde des schutzsuch­enden Menschen sichern. „Omas gegen Rechts“fordern auf, mit den Kirchen an Lösungen für das Kirchenasy­l zu arbeiten, die der abendländi­schen Tradition gerecht werden. Omas gegen Rechts Dr. Susanne Scholl, stv. Vorsitz., Heidi Visin, 5020 Salzburg

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