Carinthischer Sommer sucht nach Neuem
Eröffnungsrede stand im Zeichen der Freiheit der Kunst.
Der Carinthische Sommer sei „nicht mehr Klein-Salzburg“. Das erklärte Intendant Holger Bleck bei der Festivaleröffnung am Samstagabend in Ossiach. Sein Ziel: Erneuerung und Verbreiterung des Festivals, auch durch Kooperationen. Festrednerin Julya Rabinowich betonte, der Mensch sehne sich „immer auch nach dem Unbekannten, dem Aufregenden“.
Rabinowich ging gleich anfangs auf den Wahlspruch der Secession ein: „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit“, und meinte: „Unsere Zeit, meine Damen und Herren, ist mittlerweile leider, ja erschreckenderweise geprägt von wiederholten Versuchen, diese Freiheit der Kunst wieder einzuschränken. Das darf und das kann man sich nicht gefallen lassen. Die Freiheit der Kunst ist ein Lackmustest für den Zustand der Gesellschaft, die diese Kunst thematisiert und reflektiert. Wo zuerst die Kunst eingeschränkt wird, dort gilt dieselbe Einschränkung auch bald für andere, alltäglichere Lebensbereiche.“Diese Freiheit zu verteidigen sei Aufgabe der Demokratie, aber auch der Bürger.
Die Sehnsucht nach dem Neuen, Unbekannten sei so alt wie die Menschheit. „Diese Sehnsucht ist die Triebkraft hinter unserer Entwicklung, als Spezies und als Individuum. Wir verließen die Unbewusstheit des Tierhaften auf der Suche nach Erkenntnis, und diese Suche trieb uns durch die Jahrhunderte weiter und immer weiter.“Nach der Eröffnung wurde die „Carinthische Wassermusik“von Manuela Kerer uraufgeführt.