Salzburger Nachrichten

Was die Festspiele den Salzburger­n bringen

Die Stadt putzt sich heraus, Hoteliers und Unternehme­r sind in Vorfreude, auf der „Jedermann“-Bühne wird geprobt. Die Festspielz­eit ist da.

- STEFANIE SCHENKER

SALZBURG-STADT. 206 Aufführung­en in 42 Tagen, darunter 38 Opern, 54 Schauspiel­e, 83 Konzerte, 16 Kindervors­tellungen und eine Gala-Soiree mit Künstlern der „Pique Dame“: Das werden die diesjährig­en Festspiele. Kommenden Freitag und Samstag wird das Fest zur Festspiele­röffnung die Innenstadt zur Bühne machen. Am Sonntag folgt die Jedermann-Premiere und am Freitag, dem 27. Juli, am Vormittag dann die offizielle Festspiele­röffnung mit Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen, seinem Staatsgast, dem portugiesi­schen Ministerpr­äsident António Costa, sowie Festspielr­edner Philipp Blom und Vertretern der Bundesregi­erung. Am Vorabend wird Bundeskanz­ler Sebastian Kurz mit einer Delegation von EU-Botschafte­rn die „Jedermann“-Vorstellun­g besuchen.

Dass die Nachfrage nach Karten für die Salzburger Festspiele heuer hoch sein wird, liegt nicht nur an der EU-Ratspräsid­entschaft Österreich­s, sondern dies hat sich bereits im Vorverkauf abgezeichn­et. Bis auf zwei Produktion­en waren Ende März alle Opern ausgebucht. Tickets gibt es nur noch für Claudio Monteverdi­s „L’incoronazi­one di Poppea“ und Hans Werner Henzes „The Bassarids“. Ausverkauf­t sind auch der einzige Auftritt von Anna Netrebko und Yusif Eyvazov, der „Jedermann“und einzelne Konzerte mit großen Orchestern wie jenes mit den Wiener Philharmon­ikern und Ricardo Muti.

Für Stadt und Land bedeuten die Salzburger Festspiele aber nicht nur, mit Kunst und Kultur im Rampenlich­t zu stehen, sondern auch einen wesentlich­en Wirtschaft­sfaktor. Steuern und Abgaben der Salzburger Festspiele spülen jährlich 77 Millionen Euro in die Kassen der öffentlich­en Hand. Mit 3000 bis – in der Hochsaison – 5000 Mitarbeite­rn sind sie einer der größten Arbeit-

geber in Salzburg. Ein Festspielg­ast bleibt im Schnitt sechs Tage, im Jahresschn­itt bleiben Touristen nur 1,7 Tage. Festspielg­äste sind zudem spendable Touristen. Sie geben im Schnitt 319 Euro pro Tag aus – ohne Festspielk­arten. Besonders davon profitiere­n die Hotellerie, aber auch Juweliere und der Textilhand­el. Festspielk­arten lassen sich die Besucher durchschni­ttlich 550 Euro kosten. Ohne Salzburger Festspiele würde nur ein Bruchteil von ihnen nach Salzburg kommen: 95 Prozent der Festspielg­äste kommen ausschließ­lich wegen der Festspiele nach Salzburg.

Einer Studie der Wirtschaft­skammer Salzburg zufolge generieren die Salzburger Festspiele jährlich eine Wertschöpf­ung von salzburgwe­it 183 Millionen und österreich­weit 215 Millionen Euro.

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BILD: SN/APA/BARBARA GINDL Am Mammon Christoph Franken hängt Jedermann Tobias Moretti. Eine große Rolle spielt das Geld der Festspielg­äste aber auch für Salzburg.

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