917 Familien warten noch auf ein Wiedersehen
Am Donnerstag lief in den USA die Frist für die Zusammenführung von Kindern über fünf Jahren mit ihren Eltern aus – trotzdem warten immer noch 917 Migrantenfamilien auf eine Wiedervereinigung. Bereits Anfang der Woche wurden vor Gericht Dokumente vorgelegt, in denen die Behörden diese Familien als ungeeignet für eine Wiedervereinigung erklären. Die Einstufung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen. Sie trifft Fälle, in denen die Verwandtschaft nicht eindeutig nachweisbar ist, in denen die Eltern in der Vergangenheit straffällig wurden oder an einer ansteckenden Krankheit leiden.
Ein weiterer Grund ist, dass viele Eltern bereits von den Behörden abgeschoben wurden und deshalb nicht mehr ausfindig gemacht werden können. Trotzdem gelang bis zum Ablauf der gestrigen Frist die Zusammenführung von 1634 Familien.
Die Einwandererfamilien wurden in den vergangenen Monaten auseinandergerissen, weil sie durch den illegalen Grenzübertritt in die USA in Haft kamen. Da Kinder nicht gemeinsam mit ihren Eltern inhaftiert werden dürfen, wurden 2300 bis 3000 Kinder ohne ihre Familie in Heimen untergebracht.
Erst nachdem US-Präsident Donald Trump innenpolitisch und auch international massiv unter Druck kam, endete die gewaltsame Trennung von Kindern und Eltern durch die Behörden.
Ursprünglich sollte die Rückführung der Kinder zu ihren Eltern bis 10. Juli abgeschlossen sein. Diese Frist konnte von den Behörden aber nicht eingehalten werden.