Steinbruch: Gemeinde schließt sich Bürgerrat an
ST. KOLOMAN. Das Projekt beschäftigt die Gemeinde St. Koloman seit zehn Jahren: Damals stellte der Unternehmer Matthias Rettenbacher den ersten Antrag für einen Steinbruch im Tauglboden. Die Bezirkshauptmannschaft Hallein lehnte diesen ab, weil es sich bei dem Gebiet um eine „Alpine Ruhezone“handelt.
Vor einem Jahr hat Rettenbacher einen neuen Anlauf gestartet. Er will im Tauglboden 1,2 Mill. Kubikmeter Oberalmer Kalkstein abbauen, zwischen 20.000 und 30.000 Tonnen pro Jahr. Ein Bürgerbeirat mit einem externen Moderator gab den Anrainern Gelegenheit, ihre Bedenken zu äußern. Sie befürchten Lärm und Staub durch die Lkw-Fahrten, die Zufahrtsstraße ist einspurig, der geplante Steinbruch liegt im Wasserschongebiet. Die Gesprächsbasis bei den fünf Treffen sei gut gewesen, heißt es. Ein konkretes „Ja“oder „Nein“zum Steinbruch gab es jedoch nicht.
Am Donnerstag wollte Rettenbacher wissen, ob die Gemeinde dem Projekt „positiv gegenübersteht“, wenn die Zufahrtsstraße – wie im Bürgerbeirat angeregt – in einem Teilbereich zweispurig ausgebaut wird. Die ÖVP könne mit dieser Formulierung leben, sagte Bürgermeister Willi Wallinger. Seine Fraktion stimmte daher mit elf Stimmen für den Antrag, die beiden SPÖ-Mandatare dagegen. Die Zustimmung zum Antrag bedeute nicht, dass die Gemeinde grundsätzlich für den Steinbruch sei, betonte Wallinger. Doch unter gewissen Voraussetzungen könne Rettenbacher das Projekt weiterverfolgen.
Ursprünglich hatte der Projektbetreiber den Antrag gestellt, die Gemeindevertretung „möge den Steinbruch mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen“. Zudem brachte Rettenbacher den Steinbruch darin in Zusammenhang mit seinem Wirtshaus, das das größte im Ort ist. Um es zu sanieren zu können, müsse er mit seiner Erdbewegungsfirma expandieren, also den Steinbruch betreiben. Diese Formulierung zog Rettenbacher jedoch zurück.