Alle wollten mit der 99-jährigen Fürstin plaudern
Bei Mozart-Liedern klangen die Gläser der illustren Gesellschaft: Zur Eröffnung der Salzburger Festspiele lud die Internationale Salzburg Association (ISA) zum Galadinner ins Schloss Leopoldskron.
Auf einem Stuhl nahm sie im Garten des Schlosses Leopoldskron Platz und zog sofort die Blicke auf sich. Zahlreiche Gäste, die zur Gala der Internationalen Salzburg Association (ISA) am Donnerstgabend geladen waren, suchten das Gespräch mit Fürstin Marianne Sayn-Wittgenstein-Sayn. In edler Robe gekleidet saß die 99-Jährige im Garten, nur ein Accessoire fehlte: ihre geliebte Kamera. „Ich sehe leider einfach nicht mehr so gut“, erklärte die Fürstin, die am Arm ihres Sohnes Prinz Peter zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gekommen war.
Bei lauen Temperaturen führte die illustre Gesellschaft im schönen Schlossgarten angeregte Gespräche. Im Jahr des EU-Ratsvorsitzes waren besonders viele Politiker gekommen. An der Seite von Bundespräsident Van der Bellen und seiner Frau Doris Schmidauer war etwa auch Portugals Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa zugegen. Neben österreichischen Bundesministern mischte sich der deutsche Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn mit seinem Ehemann Daniel Funke unter die Gäste. Für Spahn ist es der erste Besuch der Salzburger Festspiele. „Gerade waren wir in Bayreuth, nun erwarten wir natürlich viel von den Österreichern“, sagte er gut gelaunt. Heute, Freitag, wird er die Premiere der „Zauberflöte“besuchen. Im August kommt er ein weiteres Mal nach Salzburg, um den „Jedermann“zu sehen. „Ich habe gehört, den sieht man sich in Tracht an. Da packe ich doch gern mein Jankerl aus.“
Während sich Wolfgang Porsche und Claudia Hübner auf „Salome“und „Zauberflöte“freuen, bevor es in den Urlaub an die Côte d’Azur geht, will sich Hotelier Georg Imlauer den „Jedermann“ansehen; er sei auf die Änderungen der Inszenierung gespannt, erzählte er. Im selben Publikum will die Fürstin heuer noch sitzen. „Ich möchte Tobias Moretti unbedingt in der Hauptrolle erleben.“Im Dezember feiert sie ihren 100. Geburtstag.
Nach dem Anstoßen bat Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer als ISA-Präsident in die Große Halle des Schlosses, bevor es für die Gäste die Treppe hoch in den Marmorsaal zum Essen ging. Zuvor sorgte die 22-jährige Sopranistin Anna El-Khashem mit drei Mozart-Liedern für Begeisterung. Die Russin belegte beim diesjährigen Internationalen Mozartwettbewerb der Universität Mozarteum unter 170 Sängern aus 35 Ländern den ersten Platz. Die Künstlerin ist Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper in München.