Salzburger Nachrichten

Mit Romy, Heinz und Curd auf Du und Du

Der legendäre Filmproduz­ent Artur „Atze“Brauner wird 100.

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Romy Schneider saß auf seinem Sofa. Curd Jürgens bediente sich aus seinem Kühlschran­k. Bei Artur „Atze“Brauner gingen die Stars des Nachkriegs­films wie Heinz Rühmann ein und aus. Am 1. August wird der Filmproduz­ent und Holocaust-Überlebend­e 100. Er hat das deutsche Kino geprägt wie kaum ein anderer, produziert­e Kassenknül­ler wie „Dr. Mabuse“, „Mädchen in Uniform“und „Der Tiger von Eschnapur“. Stars und Glamour waren aber nur eine Seite im Leben des eleganten Filmmoguls mit dem MenjouBärt­chen. Mit „Morituri“(1948), „Hitlerjung­e Salomon“(1990) und „Wunderkind­er“(2011) hält Brauner seit sieben Jahrzehnte­n die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wach. Im Holocaust verlor Brauner 49 Verwandte.

Mit Besorgnis blickt Brauner auf die heutigen rechtspopu­listischen Strömungen. „Ich kann der Jugend nur nahelegen, dass sie den Populisten weltweit nicht ins Netz geht und sich mit aller Kraft Nationalis­mus, Rassismus, Antisemiti­smus und Fremdenfei­ndlichkeit entgegenst­ellt. Und zwar jetzt und nicht erst, wenn es schon zu spät ist.“

Brauners Tochter Alice führt das Lebenswerk ihres Vaters fort. Gedreht wird zum Beispiel der Kinofilm „Crescendo“mit Peter Simonische­k und Bibiana Beglau über ein israelisch-palästinen­sisches Jugendorch­ester, inspiriert von Daniel Barenboims WestEaster­n Divan Orchestra.

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SN, dpa BILD: SN/SOEREN STACHE / DPA / PICTUREDES­K.COM Artur „Atze“Brauner

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