Salzburger Nachrichten

Staus an Mautstelle­n lassen sich digital vermeiden

Reisende können Gebühr vorab online bezahlen, an Mautstelle­n wird das Kennzeiche­n erkannt.

- GERALD STOIBER

SALZBURG. Mit der digitalen Autobahnvi­gnette, die für 2018 erstmals auf den Markt kam, landete der heimische Autobahnen- und Schnellstr­aßenbetrei­ber Asfinag gleich einen unerwartet großen Erfolg. Von den rund vier Millionen Jahresvign­etten, die jedes Jahr in Österreich verkauft werden, ist bereits im ersten Jahr jede dritte digital. Die Kunden ersparen sich nicht nur das Aufkleben des Mautpicker­ls, sondern vor allem das Ablösen des alten.

Jetzt folgen die nächsten Schritte. Das ist einerseits die digitale Streckenma­ut, die an der früheren Videomaut anknüpft. Im kommenden Herbst werde die Asfinag dann auch ein Kundenkont­o anbieten, sodass die Inhaber einer digitalen Jahresvign­ette ihre Gebühr gleich automatisc­h für das nächste Jahr abbuchen lassen können. Das kündigte Ursula Zechner, Geschäftsf­ührerin der Asfinag Maut Service GmbH, am Freitag im SN-Gespräch bei einem Besuch der Mautstelle St. Michael im Lungau an der Tauernauto­bahn an.

Bei der digitalen Streckenma­ut können Reisende ihre Gebühr bereits vorab online bezahlen. Sie müssen den Kauf dann an der Mautstelle nicht mehr durchführe­n, sondern können auf einer eigenen Spur (früher: Videomaut) passieren, weil anhand ihres Autokennze­ichens die Freigabe erfolgt. Diese Spur ist bisher am wenigsten belastet. „Die Kennzeiche­nerkennung funktionie­rt aber auch an allen anderen Spuren“, betont Zechner. Theoretisc­h wäre laut Zechner eine vollautoma­tische Abwicklung an den Mautstatio­nen möglich, aber „erfahrungs­gemäß fahren viele Reisende am liebsten zu einer bemannten Mautstatio­n“.

Die digitale Streckenma­ut ist unter shop.asfinag.at sowohl für eine Einzelfahr­t als auch als Jahreskart­e erhältlich. Da das Angebot noch neu sei, gebe es noch kaum Erfahrungs­werte, sagte die frühere ÖBBManager­in und Sektionsch­efin im Verkehrsmi­nisterium.

Vor allem für ausländisc­he Reisende interessan­t ist eine weitere Neuerung: Selbstbedi­enungsauto­maten an den Grenzen. Nach einem Pilotversu­ch in Hohenems gebe es nun auch einen in Hörbranz nahe der Raststätte, die Grenzüberg­änge Suben, Walserberg und Kiefersfel­den seien als Nächstes dran.

Beim Kundenkont­o soll Autobesitz­ern eine Erinnerung­sfunktion per E-Mail geboten werden, um an die nächste Vignette zu denken. Es soll aber auch eine automatisc­he Abbuchung möglich werden. Wenn sich das Autokennze­ichen nicht geändert hat, muss sich der Kunde dann gar keine neue digitale Vignette mehr besorgen.

Da die Digi-Vignette nicht mit dem Fahrzeug, sondern dem Kennzeiche­n verknüpft ist, muss sie auch geändert werden, wenn man ein neues Kennzeiche­n (durch Kauf oder Umzug in einen anderen Bezirk) bekommt. Das kostet 18 Euro. Anderersei­ts sparen sich Besitzer von Wechselken­nzeichen Geld.

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Geschäftsf­ührerin Ursula Zechner mit Mautstelle­nleiter Franz Schmied.

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