Salzburg lockt zwei Bundesmuseen an
Die Pläne für ein Haus der österreichischen Fotografie und eine Dependance des Belvedere reifen.
SALZBURG. Ein österreichisches Fotomuseum mit Standort in Salzburg und damit die erste Gründung eines Bundesmuseums außerhalb Wiens ist am Rande der Eröffnung der Salzburger Festspiele ein Stück näher gerückt. Er habe mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) vereinbart, noch im Sommer eine Studie in Auftrag zu geben, um Standort, Finanzierung und Konzept zu klären, kündigte Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) an. Das Ergebnis soll nächstes Jahr vorliegen und Basis für die weitere Entscheidung werden. Wäre das Rupertinum ein Standort für so ein Haus der österreichischen Fotografie? Dies zu klären sei unter anderem Aufgabe der Studie, er wolle kein Präjudiz schaffen. Es gebe mehrere Interessenten für ein solches Bundesmuseum für Fotografie, unter anderem in Wien, sagte der Kulturminister. Allerdings habe Salzburg „am lautesten und professionellsten“aufgezeigt. Zudem verfüge Salzburg bereits über die Fotosammlung des Bundes. Diese wird seit 1981 im Museum der Moderne aufgebaut, wobei sich Land und Bund – quasi im Reißverschlusssystem – mit jeweils gleich hohen Ankaufsbudgets beteiligen.
Überhaupt habe Salzburg „als Kulturstandort eine Relevanz“, sagte Gernot Blümel. Und ein Bundesmuseum für Fotografie in Salzburg zu errichten passe auch in die kulturpolitische Strategie der Bundesregierung: Demnach solle nicht nur in Wien, sondern vermehrt auch in Bundesländern stattfinden, „was von überregionaler Bedeutung“sei.
Parallel zu den Plänen für ein Bundesmuseum für Fotografie wird über eine Dependance des Belvedere in der Neuen Residenz – also beim Salzburg Museum – verhandelt. Auch eine solche zu gründende Zweigstelle für ein Bundesmuseum wäre eine österreichweite Premiere – abgesehen von dem zum Kunsthistorischen Museum gehörenden Schloss Ambras in Innsbruck.
Diese Gespräche beruhten auf „der kulturpolitischen Initiative des Landes Salzburgs“und dem Belvedere, sagte Gernot Blümel. Als Minister befürworte er es, wenn Bundesmuseen derartige Kooperationen in Bundesländern eingingen. Wenn es für ein „Belvedere Salzburg“ein Konzept gebe, werde er dies genau ansehen, ob und was machbar sei. Und er versichert: „Salzburg ist in jedem Fall ein interessanter Standort, und die jüngsten Initiativen des Landes im kulturellen Bereich, auch was eine mögliche Dependance des Belvedere betrifft, sind sehr begrüßenswert.“
„Salzburg hat am professionellsten aufgezeigt.“