Wie viel Zeit geben wir den Kindern?
Das junge Kind muss sich im Durchschnitt mehr als 32 Wochenstunden an eine fremde Umgebung, ständig wechselnde Bezugspersonen, an einen eigenen Tagesrhythmus und in Zukunft auch an einen wechselnden Wochenrhythmus gewöhnen. Das bedeutet eine hohe Anpassungsleistung an sich immer wieder verändernde Situationen. Wir wissen aus Studien wie „Starting Strong“der OECD, dass das junge Kind nur einen Vorteil aus der außerfamiliären Betreuung erhält, wenn die Qualitätskriterien eingehalten werden. Eine Sieben-Tage-Woche in der Institution bräuchte als Fundament ein qualitativ hochwertig gestelltes Team, welches wir in Salzburg nicht haben, da wir eh schon unter einem massiven Pädagogenmangel leiden.
Es muss uns bewusst sein, dass solche Entscheidungen einen fundamentalen, nachhaltigen Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen haben.
Die freudvolle Beziehung erlebt das Kind durch eine sichere Bindung, und diese erfährt es erst durch eine Feinfühligkeit des Betreuers. Eine Sieben-Tage-Woche kann diese Qualität so nicht bieten. Was sind uns unsere Kinder wert?
Benjamin Franklin sagte damals schon: „Eine Investition in die Bildung bringt immer noch die besten Zinsen.“Bildung fängt beim Säugling an, nicht erst in der Schule! Eine sichere Bindung zur Bezugsperson ermöglicht Bildung überhaupt erst, weil sich das Kind sicher fühlt und nicht dauernd damit beschäftigt ist, sich anzupassen. Martina Kittinger Elementarpädagogin 5020 Salzburg