Männer schätzen, Frauen zählen
Warum Männer vielleicht doch nicht doppelt so viele Sexpartner haben.
Fragt man Männer und Frauen nach der Anzahl ihrer bisherigen Sexualpartner, unterscheiden sich die Antworten enorm: Bei Männern ist die Zahl doppelt so hoch wie bei Frauen – und das in Untersuchungen weltweit. Forscher der Universität Glasgow glauben, eine Erklärung für diese Diskrepanz gefunden zu haben: Männer schätzen, Frauen zählen.
Als Grundlage für ihre Untersuchung, die im „Journal of Sex Research“veröffentlicht wurde, nutzten die Wissenschafter Daten des dritten britischen „National Survey of Sexual Attitudes and Lifestyles“, kurz Natsal-3. Für diese Studie werden ungefähr alle zehn Jahre mehrere Tausend Briten in persönlichen Interviews zu ihrem Sexualverhalten befragt. An Natsal-3 nahmen 15.162 Frauen und Männer zwischen 16 und 74 Jahren teil.
Demnach hatten Männer im Schnitt Sex mit 14 Partnerinnen, Frauen mit sieben Männern. Auf der Suche nach Erklärungen stießen die Wissenschafter auf verschiedene Gründe. So verzerrten etwa Studienteilnehmer, welche besonders viele Sexualpartner angaben, die Durchschnittszahlen – dieses Phänomen war bei Männern häufiger zu beobachten als bei Frauen. Lasse man alle Männer weg, die von 110 und mehr Sexualpartnerinnen berichteten, und alle Frauen mit mehr als 50 Partnern, werde der Unterschied zwischen den Geschlechtern kleiner. Und er werde noch kleiner, wenn berücksichtigt werde, auf welche Weise die Zahlen zustande kamen: So schätzten 24 Prozent der Männer die Anzahl ihrer Sexpartner, während es bei den Frauen nur 15 Prozent waren.