Salzburger Nachrichten

Vom „Sani“beim Bundesheer zum erfolgreic­hen Mediziner

Der Salzburger Facharzt Reinhold Ortmaier ist Familienva­ter, Unfallchir­urg, Orthopäde und Schultersp­ezialist sowie Privatdoze­nt. Und das alles mit erst 32 Jahren.

- Reinhold Ortmaier

Es ist kaum zu glauben, dass Reinhold Ortmaier überhaupt noch Zeit fürs Mountainbi­king und fürs Laufen findet. Oder auch einmal für ein Bier mit Freunden im Gastgarten.

Der 32-jährige Stadt-Salzburger ist nämlich nicht nur doppelter Facharzt am Ordensklin­ikum der Barmherzig­en Schwestern in Linz – tagtäglich pendelt der Unfallchir­urg und Orthopäde mit dem Zug von der Mozart- in die Stahlstadt und retour.

Der junge Arzt – er war 2010 einer der ersten Absolvente­n der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität Salzburg (PMU) – arbeitet zudem seit einigen Jahren auch in der klinischen Forschung. Kürzlich hat er sich, neben der intensiven Arbeit für seine Patienten, erfolgreic­h habilitier­t. Und ist frischgeba­ckener Privatdoze­nt an der PMU. Dem noch immer nicht genug arbeitet Ortmaier derzeit auch an einem weiteren Doktorat – und zwar an der Privaten Universitä­t für Medizinisc­he Informatik und Technik (UMIT) in Hall in Tirol.

„Ich bin arbeitsmäß­ig schon ziemlich eingedeckt“, räumt der 32-Jährige ein. Dennoch, so ergänzt der Jungmedizi­ner mit bereits beeindruck­ender Karriere, „gibt es natürlich auch noch ein Leben neben der Medizin. Ich bin seit Juni 2016 glücklich verheirate­t. Mein Frau und ich haben einen tollen kleinen Sohn.“

Eigentlich, so erzählt der 32Jährige, der im Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare in Liefering maturierte und 24-jährig zum Doktor med. promoviert­e, habe er Jurist werden wollen. „Als Rekrut beim Bundesheer war ich bei den ,Sanis‘ (Sanitätern, Anm.). Wir hatten damals auch eine spannende Ausbildung beim Roten Kreuz. Ab da war mir klar: Ich will Arzt werden.“

Als frischgeba­ckener Doktor absolviert­e er – nach einer kurzen Zeit als Turnusarzt – die Facharztau­sbildung zum Unfallchir­urgen im Salzburger Landeskran­kenhaus. Der damalige Primar der Unfallchir­urgie im LKH und Gründervat­er der PMU, Prof. Herbert Resch, habe ihn damals sehr gefördert, betont Ortmaier: „Er war auch mein Mentor im wissenscha­ftlichen Bereich.“

Inzwischen hat Ortmaier – sein Vater Walter war Vermessung­stechniker und ist verdientes Mitglied der Salzburger Bergund Naturwacht – schon internatio­nal vielgeacht­ete wissen- schaftlich­e Arbeiten publiziert: etwa über eine neuartige Operations­technik im Bereich der Schulter-Endoprothe­tik (künstliche Schulterge­lenke). Oder über eine OP-Technik, die jungen Patienten mit schwerwieg­ender Arthrose und gleichzeit­iger Fehlstellu­ng der Schulterpf­anne Hilfe bringt. Ortmaiers Publikatio­nen werden auch hoch gewürdigt. Kürzlich erhielt er den PMU-Wissenscha­ftspreis in Gold.

Auch wenn er gern wissenscha­ftlich arbeite und „irgendwann eine Professur“anstrebe, sei ihm eines am wichtigste­n: das Wohl der Patienten, so Ortmaier. „Ich bin mit Herz und Seele Spitalsarz­t. In unserer Abteilung bei den Barmherzig­en Schwestern statten wir jährlich allein bis zu 100 Patienten mit Schulterpr­othesen aus. Wenn sich ein Patient nach einer OP wieder wohlfühlt, dann taugt mir das einfach.“

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BILD: SN/ORDENSKLIN­IKUM LINZ/HERBE Reinhold Ortmaiers Spezialgeb­iete sind Schulter, Hüfte und Knie.

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