Salzburger Nachrichten

Lokalkrimi im Reich der harten Klänge

Das legendäre Rockfestiv­al Wacken ist ein Mordschaup­latz.

- SN, APA Buch: Heike Denzau „Der Teufel von Wacken“, Emons Verlag, 2018.

Der kleine Ort Wacken nördlich von Hamburg zieht jedes Jahr im August Zehntausen­de Rockfans an. Gemeinsam mit Bands der Heavy-Metal-Szene feiern sie drei Tage und Nächte. Wacken ist zum Begriff für ein ungewöhnli­ches Miteinande­r geworden – hierher zieht es nun eine Verbrecher­bande im Mittelpunk­t von Heike Denzaus Krimi „Der Teufel von Wacken“.

Der Plan ist einfach. Ulf Baumann, seine beiden Söhne und ihr Kumpel, den alle nur Devil nennen, wollen zwei Juwelierge­schäfte überfallen und sich dann auf dem Rockfestiv­al verstecken. Anfangs gelingt alles wie geplant, dann aber stirbt ein Juwelier und einer der Gauner wird verletzt.

Heike Denzau hat den Roman clever konstruier­t. Das dramatisch­e Geschehen mit immer neuen Wendungen, bei dem gleich mehrere Menschen ums Leben kommen, ist an Dramatik kaum zu überbieten. „Der Teufel von Wacken“baut einen interessan­ten Gegensatz auf – auf der einen Seite Wacken mit seinen hilfsberei­ten Einwohnern und bisweilen seltsamen, aber immer friedliche­n Besuchern, und auf der anderen Seite die Großstadt, in der sich hinter scheinbar bürgerlich­en Fassaden das Verbrechen versteckt. Nach Wacken gehört dieser Teufel auf keinen Fall.

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BILD: SN/EPA In Wacken fliegen die Haare zu harter Musik.

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