Das Futter wird langsam knapp
Landwirtschaft hofft auf Regen – sonst drohen Ertragseinbußen.
SALZBURG. In den kommenden zwei Wochen werde sich entscheiden, ob die anhaltende Hitze und Dürre zum Katastrophenzustand in der heimischen Landwirtschaft führen wird. „Wenn es dann nicht ausgiebig regnet, geht uns das Futter für die Tiere aus“, schildert Eßl. Die Bauern stünden dann vor der Wahl, entweder Futter zuzukaufen oder ihren Viehbestand zu reduzieren.
Als insgesamt „noch zufriedenstellend“beschreibt Landesrat Josef Schwaiger die Situation. Noch aus der Trockenheit im Juni resultierende Probleme gebe es in Teilen des nördlichen Flachgaus. Insbesondere in Neumarkt, Köstendorf und Mattsee werde das Futter knapp. Und: Auf den rund 1800 Almen habe die Vegetation heuer zwei Wochen früher eingesetzt, deshalb sei der Nachwuchs jetzt nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden wie in anderen Jahren. „Viele werden ihre Tiere deshalb heuer nicht erst Mitte September, sondern schon früher abtreiben“, sagt Schwaiger.
Das freilich bedeutet einen höheren Futterverbrauch auf den Bauernhöfen. Vor allem für die Salzburger Biobauern sei das eine Herausforderung. „Sie können nicht auf billige Industrie-Nebenprodukte ausweichen, sondern müssen Gras, Heu und Getreidemischungen in Bio-Qualität zukaufen“, schildert Andreas Schwaighofer, Bio-Austria-Geschäftsführer in Salzburg. Nach- dem die Getreideernte heuer österreichweit leicht unter dem Durchschnitt liege, müssen die Bio-Bauern mit höheren Preisen rechnen. Er vermutet, dass daher vermehrt Schlachtvieh auf den Markt kommen werde. „Ältere Milchkühe werden früher herausgenommen, weil der teure Futterzukauf wirtschaftlich nicht sinnvoll ist“, erklärt Schwaighofer. Dadurch könnte auch das Milchangebot leicht zurückgehen.
Während der Trockenphase im Juni habe die Feuerwehr im nördlichen Flachgau einzelne Hausbrunnen mit Wasser auffüllen müssen, beschreibt Schwaighofer. Derzeit sei die Situation noch nicht ganz so angespannt. „Mit einer 3000- oder 4000Liter-Tankladung kommt ein durchschnittlicher Betrieb nicht einmal eine ganze Woche aus. Denn eine Kuh trinkt etwa 50 Liter Wasser am Tag“, erklärt der Bio-Austria-Geschäftsführer.
„Die Hitze setzt dem Wald zu und fördert den Borkenkäfer.“