Niki Lauda ist auf dem Weg der Besserung
Österreichs Motorsportidol Niki Lauda ist nach Angaben des Wiener Allgemeinen Krankenhauses nach seiner erfolgreich durchgeführten Lungentransplantation auf dem Weg der Besserung.
Die Mediziner sind mit dem Gesundheitszustand von Niki Lauda nach der Lungentransplantation zufrieden. Alle Organe funktionierten gut und er könne selbstständig atmen.
Seit vergangenem Donnerstag lebt Niki Lauda mit einer transplantierten Lunge. Der Eingriff wurde in Wien vorgenommen. Die Informationen zum Gesundheitszustand des österreichischen Motorsportidols und Unternehmers sind spärlich. Die Familie ersuchte um Wahrung der Privatsphäre. Gestern, Montag, ging das Management des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH) mit einem knappen, aber Hoffnung gebenden Statement an die Öffentlichkeit.
„Das AKH Wien und die MedUni Wien freuen sich, über den sehr zufriedenstellenden Verlauf nach der Lungentransplantation am 2. 8. informieren zu können. Bereits 24 Stunden nach der Operation war Niki Lauda bei vollem Bewusstsein, er konnte extubiert werden und selbstständig atmen. Seither kam es zu einer kontinuierlichen Verbesserung, alle Organe funktionieren gut. Der Patient wird bis zur vollständigen Genesung im AKH Wien weiter betreut“, so lautet die Mitteilung des Spitals. Weitere Auskünfte wurden nicht erteilt.
Den Eingriff hatten Walter Klepetko, der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, und Konrad Hötzenecker durchgeführt. Allgemein sagt Klepetko über solche Transplantationen: „Die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, die man nach einer Lungentransplantation erreichen kann, ist unglaublich gut. Wenn man das mit den Resultaten, die man in vielen anderen Bereichen der Medizin erzielen kann, vergleicht, so lohnt sich der Aufwand eines solchen Eingriffes in jedem Fall.“Im November 1989 wurde an der medizinischen Fakultät des AKH Wien die erste Lungentransplantation vorgenommen. Mehr als ein Vierteljahrhundert später gilt Wien neben Hannover, Toronto und Cleveland als eines der weltweit führenden Zentren für Lungentransplantation.
Vor etwas mehr als einem Jahr führten Mediziner und Betreuer des AKH mit lungentransplantierten Patienten eine weltweit beachtete Aktion durch. Um die Leistungsfähigkeit zu demonstrieren, bestieg eine Gruppe von zehn Lungentransplantierten aus mehreren Ländern unter ärztlicher Aufsicht den 5805 Meter hohen Kilimandscharo im ostafrikanischen Tansania. Dabei gesammelte Daten wurden wissenschaftlich ausgewertet. Die Transplantierten waren 23 bis 63 Jahre alt. Auf 4000 Metern Höhe erkannten zwei Patienten ihre Grenzen und stiegen wieder ab. Die weiteren acht Personen mit eingepflanzter Lunge und ihre 24 Begleitpersonen erreichten am Sonntag, dem 18. Juni 2017, den Gipfel. Niemand in dieser Gruppe hatte mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Einzig leichte bis mittelgradige Symptome einer Höhenkrankheit (Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) traten auf.
Der Pulmologe Peter Jaksch von der Uni-Klinik für Chirurgie der MedUni/AKH Wien betreut seit 16 Jahren lungentransplantierte Patientinnen und Patienten des AKH Wien. Von ihm stammte die Idee einer gemeinsamen Expedition auf den höchsten Berg Afrikas. Jaksch: „Für die Teilnehmer war es eine Genugtuung und Selbstbestätigung, nach ihrer Operation und dem vorangehenden Leiden durch ihre Erkrankung gesund und fit am höchsten Gipfel Afrikas zu stehen. Die Expedition dient als Beweis, dass man nach schwerer Krankheit und dem chirurgischen Eingriff einer Lungentransplantation wieder ein aktives Leben führen kann.“