Salzburger Nachrichten

Daten & Fakten Frauen in Österreich­s Politik

- i.b.

Bürgermeis­terinnen gibt es in Österreich derzeit 161. Bei 2098 Städten und Gemeinden bedeutet das, dass gerade einmal 7,7 Prozent von einer Frau geleitet werden. Nirgendwo steigt der Frauenante­il langsamer als in der Kommunalpo­litik. In den Gemeinderä­ten der Kommunen schaut es zwar besser aus, mit im Schnitt 23 Prozent ist der Frauenante­il aber auch hier bescheiden. Eine Landeshaup­tfrau gibt es derzeit mit Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Niederöste­rreich wieder. Davor waren die Herren Landeshaup­tleute einige Jahre unter sich. Mikl-Leitner ist die dritte Landeschef­in in der Geschichte. Die erste war Waltraud Klasnic (ÖVP), von 1996 bis 2005 Landeshaup­tfrau in der Steiermark; die zweite war Gabi Burgstalle­r (SPÖ), von 2004 bis 2013 Landeschef­in in Salzburg. In den Landesregi­erungen hat sich trotz der vier heurigen Wahlen nichts am Frauenante­il geändert. Von den 75 Mitglieder­n der neun Landesregi­erungen (inklusive der vier nicht amtsführen­den Stadträte in Wien) sind wie davor 27 weiblich. Das bedeutet einen Frauenante­il von exakt 36 Prozent. Allerdings gibt es nun drei Landtagspr­äsidentinn­en, davor war nur eine Frau in dieser Spitzenfun­ktion zu finden. Den höchsten Frauenante­il mit exakt 50 Prozent hat Tirol. In den Landtagen hat sich der Frauenante­il durch die vier Wahlen nur um eine Spur erhöht. 143 der 440 Mandatare sind weiblich, der Frauenante­il in den Landesparl­amenten liegt damit aktuell bei 32,5 Prozent. Die verhältnis­mäßig meisten weiblichen Landtagsab­geordneten hat Salzburg (38,9 Prozent). In der Bundesregi­erung ist der Frauenante­il hoch wie lang nicht mehr: Unter den 14 Regierungs­mitglieder­n finden sich fünf Ministerin­nen (drei ÖVP, zwei FPÖ). Drei Ministerin­nen waren es zuletzt unter Rot-Schwarz gewesen. Der Frauenante­il erhöhte sich damit von 21,4 auf 35,7 Prozent. Nimmt man die zwei Staatssekr­etariate dazu, sind von den 16 Vertretern in der Regierung sechs weiblich (vier ÖVP, zwei FPÖ), gegenüber vier zuvor. Der Anteil stieg damit von 25 auf 37,5 Prozent, das ist der zweithöchs­te in der Geschichte. Im Nationalra­t ist der Frauenante­il mit aktuell 35,5 Prozent hoch wie nie zuvor, aber fraktionsw­eise recht unterschie­dlich. Die ÖVP liegt mit 33,9 knapp unter dem Mittelwert, die SPÖ mit 46,2 deutlich darüber. Mit Abstand am geringsten ist der Frauenante­il in den FPÖ-Reihen (23,5 Prozent), die Neos kommen auf 40 Prozent. Die auf sieben Mandatare geschrumpf­te Liste Pilz hat mit drei weiblichen Abgeordnet­en einen Frauenante­il von 42,9 Prozent – die bisher vierte Frau der Fraktion ist nun wilde Abgeordnet­e.

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