Die Kanzlerin mag’s bei den Salzburger Festspielen golden
Selfies waren unerwünscht: Nach der Premiere von „Pique Dame“speiste Angela Merkel im Sternbräu. Die Bundeskanzlerin aß Deftiges.
Ihr Besuch in Salzburg hat sich bereits zu einer Tradition entwickelt. Seit Jahren kommt Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Salzburger Festspielen. Meist fällt ihr Besuch auf Anfang August, die Zeit, in der sie Urlaub hat. 2014 war sie im Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung des Schweizer Dirigenten Philippe Jordan sowie im „Rosenkavalier“. Die Inszenie- rung der Richard-Strauss-Oper von Regisseur Harry Kupfer dürfte ihr besonders gut gefallen haben: 2015 besuchte die Bundeskanzlerin das Stück gleich ein zweites Mal. Auch die konzertante Aufführung „Werther“von Jules Massenet stand auf dem Programm. Im vergangenen Jahr sah sie „Lady Macbeth von Mzensk“, am Sonntagabend nun die Tschaikowski-Oper „Pique Dame“im Großen Festspielhaus.
Als Begleitung bei ihren Salzburg-Aufenthalten an ihrer Seite: Merkels Ehemann Joachim Sauer sowie der frühere Wirtschaftsminister Martin Bartenstein samt Gattin Ilse. So ging es am Sonntagabend nach der Aufführung auch in dieser Konstellation zum Abendessen.
Harald Kratzer, Geschäftsführer des Sternbräu, erzählte, dass die Kanzlerin Backhendl mit Krautsalat in seinem Gasthaus gegessen und dazu einen Grünen Veltliner getrunken habe. „Sie kommt seit einigen Jahren zu uns, was uns natürlich sehr ehrt.“So wurde für die Kanzlerin auch extra Backhendl organisiert, das im Moment nicht auf der Speisekarte steht. Erfahrungsgemäß möge sie bodenständiges Essen wie Schnitzel und lege wert auf Privatsphäre. Dennoch saß die Kanzlerin mitten im Gastgarten. Wie man sich auf einen solchen Besuch vorbereitet? „Am Nachmittag waren Sicherheitsleute bei uns und haben sich umgesehen. Sie haben darum gebeten, dass die zwei Tische direkt neben jenem der Kanzlerin frei bleiben und keine Selfies mit ihr geschossen werden. Das war es aber auch schon. Sie ist sehr sympathisch, ohne jegliche Starallüren, will kein großes Aufsehen erregen.“Auch die fünfköpfige Security-Begleitung habe sich sehr zurückgehalten. Das Abendessen habe bis etwa 23 Uhr gedauert – beglichen wurde die Rechnung in Höhe von 196,60 Euro von den Gästen selbst, erzählte der Wirt. Den Weg vom Großen Festspielhaus hat die Kanzlerin über die Getreidegasse und das Sterngässchen zu Fuß zurückgelegt. In die Hofstallgasse war sie noch im Auto samt Polizeieskorte angereist. Im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sie über den roten Teppich schritt, gelangte sie am Sonntag unerkannt über einen Hintereingang ins Festspielhaus. Bereits am Samstagnachmittag reiste die Kanzlerin in Salzburg an. Für ihren Kurztrip in die Mozartstadt im Rahmen ihres privaten Urlaubs wählte sie wie seit vielen Jahren das Romantik Hotel „Die Gersberg Alm“am Stadtrand Salzburgs. Auch bei ihrer Kleiderwahl setzte sie auf Bewährtes. Im vergangenen Jahr mit einem gleichfarbigen langen Rock kombiniert, trug sie auch in diesem Jahr einen golden schimmernden Blazer samt Kette als farbig passendem Accessoire.