Salzburger Nachrichten

33 Grad Hitze und Bus kommt nicht

- 5164 Seeham

30. Juli., 33 Grad im Schatten, 12.33 Uhr, Haltestell­e ChristianD­oppler-Klinik, eigentlich Abfahrtsze­it des MEX, Linie 120. Doch er kommt nicht. Nach 20 Minuten ein Versuch, die Servicehot­line vom Postbus zu erreichen. Durchwahl eins: „Ich bin nicht zuständig“, Durchwahl zwei: Fundgegens­tände, Durchwahl drei und vier: nicht erreichbar. Versuch beim Salzburger Verkehrsve­rbund: „Der Bus muss laut unseren Angaben gefahren sein, uns wurde keine Verspätung gemeldet.“„Nein, ist er nicht!“Dann würde ich ja nicht anrufen.

Nochmals der Versuch, beim Postbus nachzufrag­en, Durchwahl vier: „Bin nicht zuständig, ich verbinde Sie.“Endlich jemand am Telefon, der zuständig ist: „Ich frage nach … der Bus ist bereits in Steindorf, er ist pünktlich gefahren.“„Nein, ich meinte nicht den MEX 130, der ist pünktlich gefahren, ich frage um den MEX 120.“„Ich frage … er fährt gerade Gaswerkgas­se.“„Okay. Danke.“So weiter geht der Tanz im Ampelrhyth­mus zwischen zurück in die Tankstelle in den Schatten und vor in die pralle Sonne, damit der Bus nicht vorbeifähr­t. Er kommt nicht, nach einer Stunde kommt der nächste.

Noch schlimmer als das Unpünktlic­h-Sein finde ich das Management, das angeblich keine Ahnung hat, wo seine Busse unterwegs sind. Und noch schlimmer ist es, dass man für zu blöd zum Busfahren angesehen wird, denn auf ein Mail bei einer früheren Verspätung erhielt ich als Antwort, „da müssen Sie sich getäuscht haben“.

Mein Gatte konnte auch schon beobachten, wie der Lenker den Stecker zieht, um nicht von der Leitstelle einsehbar zu sein. Es gibt viele gewissenha­fte Lenker, jedoch sind einige schwarze Schafe unter ihnen, denen – wie es oft scheint – der Fahrplan völlig egal ist. Christine Niederreit­er

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