Polizei trauert um „beliebte Kollegin“
25-jährige Polizistin kam bei Klettertour in den Dolomiten ums Leben. Bürgermeister behält sie als „sehr liebenswürdige Frau“in Erinnerung.
„Wir sind zutiefst erschüttert, wie einem jungen Menschen so etwas zustoßen kann.“Bürgermeister Sebastian Schönbuchner fiel es am Mittwoch schwer, nach dem Tod einer aus Großgmain stammenden Polizistin Worte für die Tragödie zu finden. Die 25-Jährige war tags zuvor bei einer Klettertour im Rosengarten, einem Bergmassiv in den Südtiroler Dolomiten, tödlich verunglückt. Schönbuchner kannte die junge Frau gut. „Sie ist bei uns aufgewachsen. Die Familie ist auch schon ewige Zeit da.“Er beschrieb das Opfer als „eine sehr liebenswürdige Frau“. „Es gibt nichts Schöneres, wenn man jemandem begegnet und der eine nette Umgangsart hat“, erinnerte sich Schönbuchner. „Das hat sie schwer ausgezeichnet.“
Die Frau war erst heuer nach Wals-Siezenheim übersiedelt, wo sie in der Polizeiinspektion gearbeitet hatte. Vor der Dienststelle wehte am Mittwoch eine schwarze Fahne. Bürgermeister Joachim Maislinger hatte dem Posten am Vormittag einen Besuch abgestattet. „Dort ist die Betroffenheit natürlich sehr groß“, sagte Maislinger. Die Landespolizeidirektion würdigte die Verstorbene als „allseits beliebte Kollegin“.
Obwohl die 25-Jährige noch nicht lang in Wals-Siezenheim gelebt habe, sei die Bestürzung über ihren Tod groß gewesen. „Wenn so etwas passiert, nimmt das die Leute mit“, sagte Bürgermeister Maislinger. Der Walser Pfarrer Virgil Zach, der auch die Pfarre Großgmain betreut, versuchte währenddessen, den Angehörigen des Opfers Trost zu spenden. „Wichtig ist, da zu sein, zuzuhören und gemeinsam zu trauern“, so Zach.
Das Unglück auf den sogenannten Vajolettürmen ereignete sich am späten Dienstagvormittag, nachdem sich die Frau mit ihrem Partner von einem der Gipfel abgeseilt hatte. Beim Aufstieg auf den Stabeler Turm soll der Begleiter der Frau im Vorstieg geklettert sein, als die 25-Jährige vom Standplatz aus in die Tiefe stürzte. Eigentlich hätte sie den Mann mit dem Seil sichern und dann die Route nachklettern sollen. Wie es dann zu dem Unglück kam, ist unklar.
Übernachtet hatten sie vor der Unglückstour auf der Gartlhütte am Fuße der Vajolettürme. „Wir haben mitbekommen, dass jemand abgestürzt ist“, schilderte der Freund der Hüttenwirtin, den die SN am Telefon erreichten. „Meine Freundin ist noch mit einem anderen Bergsteiger hoch zur Unglücksstelle.“Dort hätten sie die Verunglückte schnell gefunden. „Der Hubschrauber war kurz danach da.“Dennoch kam für die Frau nach dem 50-MeterFall jede Hilfe zu spät.